Gerade jetzt, wo man es mit einem hochansteckenden Virus zu tun hat, drängen Gesundheitswissenschafter darauf, stärker auf Telemedizin zu setzen. So könnte man das medizinische Personal – ganz ohne Handschuhe am Masken – am besten schützen.
Von der Kasse bezahlt
Die österreichische Gesundheitskasse hat diese Woche Fakten geschaffen. Seit Montag ist eine ärztliche Beratung über eine Skype-Videokonferenz mit einem normalen Besuch beim Arzt gleichgesetzt und wird von der Kasse auch gleich bezahlt.
Videokonsultationen in die Praxis umsetzen
Der Gesundheitswissenschafter Florian Stummer aus Ried im Innkreis ist einer der Vorreiter auf diesem Gebiet. Er unterrichtet Telemedizin an der Universität Innsbruck und arbeitet momentan an einem Plan, solche Videokonsultationen möglichst schnell in der Praxis einsetzen zu können.
„Der Vorteil von der Videokonsultation an sich ist, dass es eine räumliche Trennung zwischen Patient und Arzt gibt, und damit zu einer Sicherheit auf beiden Seiten führt. Im vorliegenden Fall wäre eine mögliche Anwendung die Kontrolle von Patientinnen und Patienten in Heimquarantäne“, so Stummer.
Datenschutz als Hürde
Theoretisch wären Handys oder Computer schnell aufzutreiben. Aber vor allem der Datenschutz macht die serienweise Einführung in der Praxis nicht einfach.
„Notfall-Implementierungen haben immer das Problem: Man greift zu schnell zu einer scheinbar bestmöglichen Lösung, die sich dann aber auf lange Sicht als problematisch ausstellt. Hier sind solche Geschichten wie Skype, Facetime und Whatsapp als Kommunikationsmittel zwischen Arzt und Patient mit Vorsicht zu genießen“, so Stummer.
Ausbau der Telemedizin
Anbieter, die in Frage kämen, gibt es im gesamten deutschsprachigen Raum momentan nur eine Handvoll. Aber: Durch das Expertenwissen an der Fachhochschule Hagenberg und der Linzer Johannes Kepler Universität sei Oberösterreich beim Ausbau der Telemedizin gut aufgestellt, so der Gesundheitswissenschafter Florian Stummer.