Erntehelfer bei der Arbeit
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Wirtschaft

Bauern suchen nach Erntehelfern

Wegen der Coronavirus-Krise und den damit verbundenen Reisebeschränkungen fehlen in Österreich Erntehelfer. In Oberösterreich werden üblicherweise rund 4.500 Saisonarbeiter benötigt. Wer diese Arbeiten nun übernehmen wird, ist fraglich.

Besonders betroffen von den fehlenden Erntehelfern sind die Obst- und Gemüsebauern. Vor allem die Spargelernte sei in Gefahr, sagt die Direktorin des oberösterreichischen Bauernbundes, Maria Sauer: „Wenn niemand einspringt, wird es zu Ausfällen kommen.“

Hilferuf: „Jede Hand wird gebraucht“

Jetzt sucht man nach Beschäftigten, die derzeit nicht arbeiten, weil ihre Betriebe geschlossen sind, und diese Aufgaben vorübergehend übernehmen können. Vom Ministerium werde derzeit eine eigene Vermittlungsplattfom geschaffen. Dort werden sich laut Sauer Menschen melden können, die „gesund sind und arbeiten können“, vor allem aber „es wird jede Hand gebraucht“.

Erntehelfer bei der Spargelernte
APA/HELMUT FOHRINGER
Vor allem die Spargelernte ist in Gefahr

Darüber hinaus sind auch sogenannte Ausnahmekorridore angedacht, um Erntehelfern aus Nicht-EU-Ländern die Einreise doch noch zu ermöglichen.

Grenzkontrollen Problem für Güterverkehr

Die neu errichteten Kontrollen an der deutschen Grenze sind für Lkw-Fahrer ein großes Problem. Die oberösterreichischen Frächter fordern, dass zumindest Lebensmitteltransporte an den Grenzen schneller abgefertigt werden.

Schwere Bedingungen für LKW-Fahrer

LKW-Fahrer müssen dringend benötigte Arzneimittel, Schutzbekleidung und andere überlebenswichtige Güter von A nach B transportieren. Kilometerlange Staus an den geschlossenen Grenzen machen der Branche zu schaffen.

Marcus Schwarzbauer von der Gartner Gruppe in Lambach kritisiert, dass die EU keine Einigkeit erzielen kann, um den Güterverkehr wirklich an den Grenzen freizugeben. Ein Kühlfahrzeug sei für jeden sofort zu erkennen, daher müssten diese eine eigene Spur für die Durchfahrt ohne jegliche Wartezeit an der Grenze bekommen.

Hotline 0800 555 621

Für alle, die Fragen zu den bestehenden Grenzsperren oder Grenzkontrollen haben wurde eine Hotline unter der Telefonnummer 0800 555 621 eingerichtet.

Wucherpreise im Internet

Vor Wucherpreisen für Toilettenpapier oder Desinfektionsmittel und Fieberthermometer im Online-Handel, aber auch auf Gebrauchtmarktplattformen, warnt Konsumentenschutzlandesrat Stefan Kaineder (Grüne). Die aktuelle Situation werde leider von manchen ausgenützt, um sich einen wirtschaftlichen Vorteil zu verschaffen, auch die Sorgen vieler Menschen würden dadurch befeuert. Es gebe aber absolut keinen Anlass sich Sorgen zu machen, Lebensmittel oder Hygieneartikel seien ausreichend vorhanden, so Kaineder.

Doppler-Gruppe kürzt Öffnungszeiten bei Tankstellen

Die Welser Mineralölgruppe Doppler, die österreichweit 254 Tankstellen unter den Namen Turmöl und BP betreibt, hält diese nur mehr zu den Kernzeiten offen. Ab Donnerstag gilt mit wenigen Ausnahmen: Geöffnet ist von 7.00 bis 19.00 Uhr. Bei ausgewählten Tankstellen bestehen verlängerte Öffnungszeiten, diese Änderungen sind direkt an den Stationen vermerkt. Zudem stehen alle Tankautomaten weiterhin wie gewohnt zur Verfügung, betonte das Unternehmen, die Versorgung sei gesichert