Coronavirus-Tests im Labor
Klinikum Wels-Grieskirchen/Nik Fleischmann
Klinikum Wels-Grieskirchen/Nik Fleischmann
Gesundheit

CoV: Zahl der Infizierten in OÖ steigt

In Oberösterreich ist die Zahl der Corona-Infizierten am Mittwoch (Stand 17.00 Uhr) laut dem Land OÖ auf 301 gestiegen. 3.434 Menschen sind in Quarantäne. Ein ehemaliger Student der Kepler-Uni hat sich angesteckt.

Fälle in den einzelnen Bezirken:

Infizierte am 17.3. 17.00 Uhr
Land OÖ

​In Krankenhäusern mussten zwölf Patienten behandelt werden, zwei von ihnen auf Intensivstationen. Ein Fall konnte wieder aus der Statistik genommen werden, denn die betreffende Person ist genesen. Mittwochmittag wurde der erste Todesfall in Oberösterreich bekannt, der im Zusammenhang mit dem Coronavirus stehen soll – mehr dazu in Erster Todesfall in OÖ im Zusammenhang mit CoV (ooe.ORF.at).

Bestätigte Infektionen und Testungen in Österreich

Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus in Österreich ist bis Mittwoch (Stand 15.00 Uhr) auf 1.646 gestiegen. Die höchste Zahl der Covid-19-Fälle registriert weiterhin Tirol mit 382 Erkrankten, berichtete das Gesundheitsministerium.

Bisher wurden 11.977 Testungen durchgeführt. Die Zahl der genesenen Patientinnen und Patienten gab das Gesundheitsministerium wie schon am Dienstag mit neun an, zwei in Tirol, fünf in Wien und zwei in Niederösterreich. Weltweit wurden bisher insgesamt 198.152 bestätigte Fälle bekannt gegeben, 81.086 davon meldete China, so das Ministerium. 81.960 Menschen hätten sich global bereits wieder von Covid-19 erholt.

Auch Kepler-Uni betroffen

Ein russischer Student, der an einem internationalen Programm an der Johannes Kepler Universität in Linz teilgenommen hat, ist bei seiner Rückkehr in die Heimat positiv auf das Coronavirus getestet worden.

An Studentenparty teilgenommen

Zuvor soll er in Linz noch an einer Studentenparty teilgenommen haben. Der Mann, der nur leichte Symptome zeigt, war Teil des internationalen Master-Studienprogrammes „TROIKA“, das von der JKU gemeinsam mit den Universitäten Nizhny Novgorod in Russland und Bergamo in Italien ausgerichtet wird und 26 Teilnehmer zählt. Von 9. Jänner bis Ende der Vorwoche war die ganze Gruppe in Linz.

Gruppe soll noch Party in Studentenheim gefeiert haben

Die Präsenzlehre an der JKU war zwar bereits am Dienstag der Vorwoche eingestellt worden, allerdings dürften die Studierenden weiter engen sozialen Kontakt gehabt und am Samstag noch in einem Linzer Studentenheim eine Party gefeiert haben, wie Ermittlungen der Universitätsleitung ergaben. Auch der infizierte Russe soll teilgenommen haben.

Anderer Student war zuvor in Italien gewesen

Die Uni betonte, dass Rektor Meinhard Lukas davor noch alle Studierenden und Mitarbeiter der JKU in mehreren Mitteilungen und einer Videobotschaft eindringlich ersucht habe, soziale Kontakte soweit wie möglich zu meiden. Ein Student aus der Gruppe war zudem – auch entgegen der ausdrücklichen Aufforderung der Programmleitung, nicht zu reisen – von 18. bis 20. Februar nach Bergamo gefahren, hieß es in der JKU-Aussendung. Er habe sich aber danach zwei Wochen in Quarantäne begeben und in dieser Zeit keine Symptome gezeigt.

Studenten teilweise bereits auf der Heimreise

Gerüchte über Italienreisen von weiteren Studierenden hätten sich bisher nicht bestätigt. Nun müssen alle möglichen Kontaktpersonen informiert werden. Die ausländischen Programmteilnehmer dürften teilweise bereits auf der Heimreise sein.

Das Vorgehen am Arlberg

Landeshauptmann und Vorsitzender der Landeshauptleutekonferenz Thomas Stelzer(ÖVP) sprach am Dienstagabend in der ZIb 2 über die Koordination des Krisenmanagements am Arlberg.

Landeshauptmann Thomas Stelzer über das Vorgehen am Arlberg

Thomas Stelzer (ÖVP), der Landeshauptmann von Oberösterreich und Vorsitzender der Landeshauptleutekonferenz, spricht über die Koordination des Krisenmanagements am Arlberg.

Insgesamt sind Politik und Sicherheitsbehörden sehr zufrieden mit dem Verhalten der Bevölkerung. Denn den überwiegende Anteil halte sich an die sehr massiven Einschränkungen, die vor kurzem noch gar nicht denkbar gewesen seien, so Stelzer.

Öffentlicher Verkehr eingeschränkt

In Oberösterreich wird der Fahrplan im öffentlichen Verkehr ausgedünnt. Ab kommenden Montag stellt der oö. Verkehrsverbund (OÖVV) den Regionalbusverkehr auf den Ferienplan um. Die ÖBB führt im Nahverkehr den Sonntag-Fahrplan mit punktuellen Verstärkungen ein, für die Lokalbahnen von Stern und Hafferl gilt der Samstag-Fahrplan, Linz, Wels und Steyr reduzierten ihr Angebot.

Skibusse ganz eingestellt

Die Skibusse des OÖVV werden ganz eingestellt, gaben Landesrat Günter Steinkellner (FPÖ) und der Geschäftsführer der OÖ Verkehrsverbund Organisation Herbert Kubasta in einer Presseaussendung am Mittwoch bekannt. Man reagiere so auf die massiv gesunkenen Fahrgastzahlen und beuge damit auch Personalengpässen bei den Verkehrsunternehmen vor, hieß es. Begründet wurde der Schritt auch mit kaum Schülern, sehr wenigen Fahrgästen und ersten Ausfällen beim Fahrpersonal.

Straßenbahn auf der Linzer Landstraße
ORF.at/Roland Winkler

Fahrplan eingeschränkt

Die Linz AG fährt seit Montag im Ferien-Fahrplan, Wels seit Mittwoch und Steyr hat ebenfalls seit Mittwoch den Fahrplan eingeschränkt. Die Stadtbusse in Braunau, Bad Ischl, Gmunden, Vöcklabruck/Regau/Attnang-Puchheim/Redlham, Traun und Ried/Innkreis verkehren wie in den Ferien.

„Niemand, der auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen ist, muss sich Sorgen mache, nicht mehr in die Arbeit zu kommen. Dennoch empfehlen wir eindringlich, den Öffentlichen Verkehr nur in wirklich notwendigen Fällen zu nutzen“, betonten Steinkellner und Kubasta, dass die Öffis auch in diesen Zeiten ein verlässlicher Partner blieben. Er dankte auch den Mitarbeitern der Verkehrsunternehmen, „die zurzeit wirklich Außergewöhnliches leisten“.

Ein Prozent der Kinder ist in Oberösterreichs Schulen

Rund ein Prozent der oberösterreichischen Schüler ist an den Schulen, der Rest wird zu Hause betreut. „Erste Rückmeldungen zeigen, dass die Umstellung des Unterrichts auf Fernlehre gelungen ist und dass hier wirklich gut gearbeitet wird.“, berichteten LH-Stv. Christine Haberlander (ÖVP) und oö. Bildungsdirektor Alfred Klampfer in einer Presseaussendung am Mittwoch.

Wirtschaftliche Lage während der Krise

Die Wirtschaft steht im Zuge der Corona-Krise in einer Art Doppelmühle. Einerseits laufen große Bemühungen, die Auswirkungen auf die Unternehmen so gut es geht abzufedern, andererseits kommt ihr eine Schlüsselrolle dabei zu, die Versorgung in Österreich aufrecht zu erhalten. Vor allem in einigen Produktions- und Dienstleistungsbereichen wird deshalb genau darauf geachtet, genügend Personal für die nächsten Wochen vorzuhalten. Und man greift dabei auch auf jene Lehrlinge zu, die derzeit in der Berufsschule sind oder besser gesagt wären.

Unmut und Unsicherheit in Betrieben

In vielen Bereichen steht derzeit das Leben fast still. Nicht so in vielen Klein-, Mittel- und Großbetrieben. Hier gehen viele ihrer Arbeit wie gewohnt nach, doch wie Dokumente, die dem ORF vorliegen, zeigen, wächst unter ihnen der Unmut und die Unsicherheit. Die Gewerkschaft pro-ge appelliert daher an die Arbeitgeber, ihrer Fürsorgepflicht genauestens nachzukommen. Von Seiten der Wirtschaftskammer heißt es: da man die Beschwerden der Beschäftigten nicht im Detail kenne, könne man auch nichts dazu sagen.

Stillstand vermeiden

Um einen völligen Stillstand in den Industriebetrieben zu vermeiden, müssten die Betriebe in OÖ weiterproduzieren, so der Präsident der Industriellen Vereinigung, Axel Greiner. Eine unfreiwillige Schließung der Betriebe würde wegen der Vernetzung der Wirtschaft zum völligen Stillstand in Europa führen.

Viele Artikel im Spar-Lager
ORF

Und das auch in so wichtigen Branchen wie Medizintechnik, der Nahrungsmittel- und der Verpackungsindustrie.
Seit Beginn der Woche hätten viele Betriebe die Produktion teilweise wieder aufgenommen. Dabei setze man umfassende Hygienemaßnahmen ein, um die Ansteckungsgefahr auf ein Minimum zu reduzieren. Der Gütertransport sowie das Einpendeln der Mitarbeiter sei derzeit gewährleistet.

Wirtschaftshilfen angekündigt

Die Bundesregierung hat am Mittwoch weitere massive Wirtschaftshilfen angekündigt.

Regierung bereitet 38-Milliarden-Hilfspaket vor

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat am Mittwoch ein 38 Milliarden Euro schweres Hilfspaket für die österreichische Wirtschaft angekündigt.

So soll es ein 38 Milliarden Euro schweres Hilfspaket geben. Das sagte Kanzler Sebastian Kurz nach dem Ministerrat.