Pipetten in Labor bei Test auf Coronavirus
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GESUNDHEIT

Coronavirus: Hotspots OÖ und Tirol

Die epidemiologische Untersuchung von AGES- und TU-Graz-Experten umfasst 1.015 im elektronischen Meldesystem der Gesundheitsbehörden aufgenommene Covid-19-Fälle. Für die Modellierungen ausgeschieden wurden allerdings importierte Fälle ohne Folgeinfektionen in Österreich.

„Dadurch kann man die Entwicklung innerhalb Österreichs gut darstellen“, sagte AGES-Expertin Daniela Schmid gegenüber der APA. Hotspots der Entwicklung sind in Österreich derzeit weiterhin die Bundesländer Tirol und Oberösterreich.

Checkliste Covid-19, Erkältung, Grippe
APA/ORF.at; Quelle: WHO, CDC, SZ

Verdopplungszeit der Erkrankungsfälle

Dort erhöht sich die Zahl der Erkrankungen täglich um 27,6 Prozent. Bei der Berechnung von vergangenem Donnerstag waren es 25,1 Prozent gewesen. „Die gegenwärtige effektive Reproduktionszahl ist 1,33“, stellen die Fachleute für diese beiden Bundesländer fest. In der ersten Berechnung vergangene Woche war sie noch bei 1,93 gelegen. Die Verdopplungszeit der Erkrankungsfälle beträgt derzeit in Tirol und Oberösterreich 2,8 Tage. Vergangene Woche hatte sie einen Wert von 3,1 Tagen aufgewiesen.

Effektive Reproduktionszahl

Restösterreich, die Bundesländer Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Salzburg, Steiermark, Vorarlberg und Wien, zeigt derzeit eine Verdopplungszeit von 3,5 Tagen.

Laboruntersuchung zur Abklärung des Coronavirus
APA/Hans Punz

Am vergangenen Donnerstag hatte man hier einen Wert von 4,6 Tagen errechnet. Pro Tag kommen derzeit 22,1 Prozent Erkrankungsfälle hinzu (vergangener Donnerstag: pro Tag plus 16,4 Prozent). Die effektive Reproduktionszahl (wie viele Personen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt), liegt bei 1,54 in den genannten Bundesländern. In der ersten Berechnung hatte sie 1,45 betragen.

SARS-CoV-2 zurückdrängen

An sich sollte in Österreich insgesamt ein Wert von kleiner als der Faktor 1 erreicht werden, um SARS-CoV-2 zurückzudrängen. Das gilt natürlich für die einzelnen Regionen des Landes. „Wir können mit diesen Berechnungen auch die Wirkung der Maßnahmen zur Bekämpfung von Covid-19 in Österreich verfolgen. Es wird aber noch einige Tage dauern, bis wir hier einen Effekt sehen“, sagte Daniela Schmid.

Trend zur Stabilisierung

Vorsichtig könnte man anhand der Zahl der neu festgestellten Erkrankungen in Tirol und Oberösterreich zwischen 11. und 15. März eventuell einen Trend zur Stabilisierung mit zumeist 50 Erkrankungen pro Tag sehen. Aber das ist noch mit vielen Fragezeichen versehen.