Leere Schulklasse
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Gesundheit

CoV: Oberstufen ab Montag geschlossen

Ab Montag müssen Oberstufenschüler wegen der Coronavirus-Epidemie zuhause bleiben. Ab Mittwoch wird auch der Unterricht für Schüler bis 14 Jahre eingestellt, es wird aber für diese die Möglichkeit der Betreuung in den Schulen geben, wie die Bundesregierung am Mittwoch bekanntgab.

Nach der Ankündigung weiterer Maßnahmen in den vergangenen Tagen, sei der Zeitpunkt für diese am Mittwoch gekommen, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz. Dies betreffe die Schulen: Ab Montag werde es keinen Unterricht für Schüler ab der neunten Schulstufe geben.

Ab Mittwoch werde es bei Schülern bis 14 Jahre eine Umstellung auf Betreuung geben. Wer keine Möglichkeit habe, seine Kinder daheim zu betreuen, könne die Kinder aber weiterhin in die Schule schicken. Die Maßnahmen gelten vorerst bis Ostern – der Ostersonntag ist der 12. April, so Kurz.

„Extraregelung für Maturanten suchen“

Bildungsminister Heinz Faßmann sagte, für die Maturanten müsse sicherlich eine Extraregelung gefunden werden. Bei den Sechs- bis 14-Jährigen mache man keine vollständige Schließung, aber auch kein „einfach weiter so“. Derzeit werde auch eine eigene Homepage mit Übungsbeispielen vorbereitet. Er sei sich sicher, dass eine schwierige Situation auch außergewöhnliche Schritte erfordert.

Fast 73.000 Schüler in OÖ betroffen

Oberösterreich werde die von der Bundesregierung vorgestellten Maßnahmen für die Schulen und Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen umsetzen, so Landeshauptmann Thomas Stelzer und Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (beide ÖVP) in einer Aussendung am Mittwochabend, vor allem aber „jedes Kind, das Betreuung braucht, soll sie auch bekommen“.

Laut ersten Informationen betrifft das in Oberösterreich rund

  • 41.400 Schülerinnen und Schüler an 122 Allgemeinbildenden Höheren und Berufsbildenden Mittleren und Höheren Schulen,
  • 25.000 Schülerinnen und Schüler an 22 Berufsschulen,
  • 3.350 Schülerinnen und Schüler an 49 Polytechnischen Schulen und
  • 3.000 Schülerinnen und Schüler an 15 Landwirtschaftlichen Fachschulen.

Appell an Gemeinden und Städte

Oberösterreich sei mit dem Bund übereingekommen, dass diese Regelung auch für die Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen zur Anwendung kommen soll. Dadurch solle auch gewährleistet werden, dass für die Nicht-Schulpflichtigen Kinder eine Betreuung gewährleistet ist. Das Land Oberösterreich richte bereits jetzt den Appell an die Gemeinden, Städte und Anbieter der Kinderbildungs- und -betreuungsangebote, das Angebot für die Kinder und deren Familien aufrecht zu erhalten, so Stelzer und Haberlander.

Kinderbetreuung in Linz

Auch der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) kündigte für Donnerstag eine Lösung für die Kinderbetreuung der Unter-14-Jährigen an, hieß es in einer Presseaussendung Mittwochabend. Sobald der Erlass des Ministeriums im exakten Wortlaut vorliege, sollen konkrete Maßnahmen entschieden und umgehend der Öffentlichkeit präsentiert werden.

„Kinder nicht zu Großeltern schicken“

Die Kinder dürfen auf keinen Fall zu Großeltern gebracht werden. Dies seien schwere Eingriffe in das schulische Leben, aber notwendig, um die ältere Generation zu schützen. Ziele seien: weniger soziale Kontakte und eine Verlangsamung bei der Ausbreitung des Coronavirus, so Bundeskanzler Kurz bei der Pressekonferenz am MIttwochnachmittag.

„25 Prozent weniger Kontakte halbieren Risiko“

Gesundheitsminister Rudi Anschober sagte, die besonders schutzbedürftigen Menschen müssten geschützt werden, dazu gehören ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen. Der Trend eines Anstiegs bei erkrankten Menschen sei auch am Mittwoch zu sehen gewesen. Deshalb sei das Ziel, soziale Kontakte zu reduzieren. Ein Viertel weniger Kontakte könne eine Halbierung des Infektionsrisikos ermöglichen, so Anschober.

Schulen bereiteten sich schon vor

Die Direktoren waren schon in den vergangenen Tagen per Brief darum gebeten worden, Schulveranstaltungen abzusagen und sich präventiv mit dem Thema Schulschließung zu beschäftigen, und das geschah auch bereits.

Pläne und Arbeitsmaterial vorbereitet

An vielen Schulen wurden deshalb bereits Pläne gemacht, Arbeitsmaterial vorbereitet und darüber nachgedacht, wie online unterrichtet werden könnte. Ganz wesentlich war die Frage, ob die Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen zusperren, natürlich für die Eltern jüngerer Kinder. Denn: Wer betreut die Kinder, wenn man selbst arbeiten muss?

Zahl der Fälle in OÖ steigt auf 50

Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle in Österreich ist am Mittwoch in Oberösterreich auf 50 (Stand 19.00 Uhr) gestiegen. Das gab das Land OÖ bekannt. Dienstagabend waren es noch 28.