Krisenstab im Landtag
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Politik

CoV: Krisenstab tagt im Landhaus

Nach den Maßnahmen der Bundesregierung im Zuge der Coronavirus-Krise tagt als eine der Folgen seit Mittwochfrüh im Linzer Landhaus der Krisenstab des Landes, einberufen von Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP). Wesentliche Aufgabe sei es unter anderem, die Bevölkerung und alle Beteiligten bestmöglich zu informieren.

Es ist ein schmuckloser Raum im verwinkelten Landhaus an der Linzer Promenade, in den am Mittwoch eine Schar von Journalisten geführt wurde. Darin etwa 15 Personen hinter ebenso viele Bildschirmen – primär aus dem Krisen- und Katastrophenschutzmanagement des Landes, des Roten Kreuzes und der Polizei, der behördliche Einsatzleiter, Landessanitätsdirektor Georg Palmisano und die zuständigen Spitzen der Landesregierung.

„Wir orten ein großes Verständnis“

Landeshauptmann Thomas Stelzer verwies einmal mehr auf die mit den Maßnahmen der Bundesregierung veränderte Situation, die ins Alltagsleben eingreifen und es verändern: „Ich möchte nochmal alle Landsleute ersuchen, mitzutragen, was wir uns in der Republik gemeinsam vorgenommen haben. Wir orten ein großes Verständnis, und wir bitten, auch Behördengänge auf das Nötigste einzuschränken.“

Gesundheitsreferentin, Landeshauptmannstellvertreterin Christine Haberlander ergänzte: „Es geht uns wirklich um die Sensibilisierung und Information der Bevölkerung. Ich darf noch einmal auf die Nummer 1450 verweisen und darauf zu achten, eine gewisse Distanz zu wahren.“

Krisenstab im Landtag
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Krisenstab von 8.00 bis 20.00 Uhr plus Rufbereitschaft

Der Krisenstab tagt vorerst von 8.00 bis 20.00 Uhr, in der Nacht gibt es eine Rufbereitschaft. Die Kompetenz des Krisenstabes sei es, alle Informationen zu bündeln und für Entscheidungen für den behördlichen Einsatzleiter vorzubereiten. An der Lage in Oberösterreich hat sich indes nichts geändert. Derzeit gibt es 28 Coronavirus-Fälle in Oberösterreich – mehr dazu in Coronavirus: 28 bestätigte Infektionen (ooe.ORF.at).

Der Landeshauptmann hat am Mittwoch im Übrigen bekannt gegeben, dass sämtliche Veranstaltungen in den heimischen Museen, im Kulturquartier, im StifterHaus und in der Landesbibliothek abgesagt werden. Auch die Lesesäle in der Landesbibliothek würden geschlossen werden.

Bildungsdirektor nicht erreichbar

Der ORF Oberösterreich hat am Mittwoch auch nachgefragt, wie sich Eltern, Schüler und Lehrer auf die bereits angekündigte fallweise Schließung von Schulen vorbereiten. Eine Linzer Schule war dazu gesprächsbereit, die Schulleitung schilderte geplante Maßnahmen. Allerdings wurde seitens der Bildungsdirektion des Landes dieses Interview zurückgezogen. Bildungsdirektor Alfred Klampfer war nicht erreichbar.

Vier BMW-Mitarbeiter in Quarantäne

Vier Mitarbeiter BMW-Werkes Steyr sollen derzeit in Quarantäne sein, berichteten die „Oberösterreichischen Nachrichten“ am Mittwoch. Die BMW-Mitarbeiter sollen mit jenem Lkw-Fahrer aus Baden-Württemberg in Kontakt gestanden sein, der in seiner Heimat Kontakt mit einem Coronavirus-Patienten hatte und seit Montag im Steyrer Klinikum behandelt wird.

Im BMW Motorenwerk Steyr sei nach wie vor niemand mit dem Coronavirus infiziert, erklärte laut Zeitung BMW-Sprecherin Barbara Krahwinkler. Es gebe jedoch die Empfehlung einer freiwilligen Selbstquarantäne für all jene, die sich nach dem 2. März in Risikogebieten aufgehalten haben oder in Kontakt mit infizierten Personen gewesen seien.