Laut Landesdirektion sind die Tests bei einer Linzerin und einem Mann aus Thalheim bei Wels (Bezirk Wels-Land) positiv ausgefallen. Die Linzerin war ebenfalls Teil jener Reisegruppe, die Ende Februar in einem Bus von einem Aufenthalt in Südtirol zurückgekommen ist. Der Thalheimer kommt aus dem Umfeld eines Erkrankten, der sich im Reisebus angesteckt hat.
Keine generellen Tests der Reiseteilnehmer
Damit beschränkt sich vorläufig die Ausbreitung des Coronavirus in Oberösterreich auf diese Reisegruppe, was die Arbeit der Behörden erleichtere, so der zuständige Sprecher des Landes, Gerhard Hasenöhrl im Interview mit ORF-Redakteur Stephan Schnabl Montagfrüh. Die 50 Reiseteilnehmer sind namentlich bekannt, „und auch deren Umfeld ist mittlerweile abgeklärt“.
Tests auf Verdacht seien nicht vorgesehen. Dabei verwies Hasenöhrl auf den entsprechenden Erlass des Innenministeriums, der die Vorgehensweise klar regle. „Tests gibt es nur bei jenen, die in einer unmittelbaren Nähe zum Ersterkrankten waren und auch entsprechende Symptome gezeigt haben.“
Für den Reisebus gab Hasenöhrl Entwarnung. Der Reisebus sei nach dieser Südtirol-Fahrt nicht mehr eingesetzt gewesen, „und ist inzwischen desinfiziert worden“.
Neun Fälle in Oberösterreich
Wie auch die anderen befinden sich die neu erkrankten Patienten in häuslicher Betreuung. Damit haben sich bisher insgesamt neun Menschen in Oberösterreich mit dem Coronavirus infiziert. Laut Hasenöhrl sind alle neun Erkrankten derzeit stabil.
Koordinierungsstab tagt am Montag
Am Montag tagt erneut der Koordinierungsstab des Landes Oberösterreich, um über die aktuelle Lage und die weitere Vorgehensweise zu beraten. In diesem Gremium arbeiten Vertreterinnen und Vertreter des Landes und der Bezirkshauptmannschaften, des Roten Kreuzes, der Ärztekammer, der Apothekerkammer und der Landespolizeidirektion in enger Abstimmung zusammen.
AGES: Händewaschen reicht aus
Die Ausbreitung des Virus sorgt derzeit auch für Engpässe bei Hautdesinfektionsmitteln. Zahlreiche Apotheken stellen bereits eigene Desinfektionsmittel her, da die Bestände ausverkauft sind. Manche österreichische Spitäler klagen darüber, dass die Mittel mit nach Hause genommen werden.
Die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) betont, dass bei Menschen mit keinerlei Verdacht auf eine Infektion mit dem Virus eine herkömmliche Seife „völlig ausreichend“ sei. Desinfektionsmittel sollen „nur von Menschen und Institutionen verwendet werden, bei denen eine Desinfektion aus medizinischen Gründen notwendig ist“.