Dicke, unverputzte Mauern, eine faszinierende Gewölbearchitektur und ein einzigartiges Raumgefühl durch die hohe Decke: Galeristin Monika Perzl hat ihre Galerie am Stein von Schärding ins Stift Reichersberg übersiedelt.
Im historischen Ambiente zeigt sie derzeit die surrealen Plastiken von Bruno Gironcoli. Der aus Kärnten stammende Künstler verstarb 2010, hat Österreich bei der Biennale in Venedig vertreten und nimmt einen Sonderstatus in der Kunstszene ein, denn seine Werke lassen sich nicht in eine Schublade legen. Aus silbergrauem Aluminium sind seine phantastischen Figuren gegossen. Immer wieder tauchen die für ihn typischen Kinderköpfe auf, die die Besucher zum Innehalten animieren.
Der Galerieraum an der Grenze zu Bayern bringt zusammen, was auch im „echten Leben“ eine Verbindung hatte: Großformatige schwarz/weiß Fotografien von Elfie Semotan hängen an den Wänden. Die Künstlerin fotografierte Mitte der 1990er Jahre in Gironcolis Atelier.
Und auch Tobias Pils bezieht sich in seinen expressiv-kraftvollen Tuschezeichnungen auf Gironcolis Werk. Die Künstler kannten sich persönlich. Und so kommunizieren die Arbeiten miteinander. Die Besucher erleben das bei einem Rundgang durch die hohen Räume.
Die Liebe zur Natur
In der Ausstellung „Biophilia“ in der „Sturm und Drang Galerie“ in der Linzer Altstadt dreht sich derzeit alles Umwelt und Umweltschutz. Galerist Lorenz Homolka hat den Begriff, den ursprünglich Philosoph Erich Fromm prägte, zum Motto genommen. Pünktlich zum neu erwachenden Frühling, zeigt er vier Kunstpositionen rund um die Liebe zum Lebendigen.
Bedrohte Arten und wilde Stürme
Von Silvia Sun sind Bilder in einer gemischten Technik zusehen. Das Motiv der gebürtigen Gmundnerin: Palmen im Sturm und wie sie heftig Widerstand leisten. Die Japanerin Rika Tadokoro hat aus Kunstblumen und Samtvorhängen eine große Rauminstallation geschaffen.
Sie studiert wie April Fowlow aus Kanada an der Linzer Kunstuniversität. Fowlow hat ihre Keramiken wie Jagdtrophäen an die Wand gehängt. Sie zeigen Texturen von bedrohten Arten wie Korallen, Schildkröten oder Eisbären.
Tomas Moritz Arbeiten zeigen Flaschen, Molotowcocktails, Feuerzeuge und führen zu einer Rauminstallation im hinteren Galerieraum.
Dort geht es um Natur- und Umweltschutz. Gewaltfreier, ziviler Ungehorsam, Bürgerbewegungen wie die „Extinction Rebellions“ oder die „Fridays for Future-Bewegung“ rund um Greta Thunberg, der viele Jugendliche angehören, regen zum Nachdenken an.