Kassabons
pixabay/sabinevanerp
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Umwelt

2,3 Bäume täglich für Kassazettel

Die auch für kleine Beträge verpflichtenden Kassenbons verbrauchen allein in Österreich täglich 2,3 Bäume – zu diesem Ergebnis kommt eine Berechnung von Volkswirtschaftern des Forschungsinstituts für Bankwesen an der Linzer Kepler-Universität.

Die Volkswirtschafter Friedrich Schneider und Elisabeth Dreer haben für die Untersuchung im Auftrag des Linzer Gastronomen Günther Hager eine Studie des deutschen Umweltbundesamts zum Papierverbrauch von Kassenbons und eine der Österreichischen Nationalbank (OeNB) zum Zahlungsverhalten der Österreicher herangezogen. Laut der Erhebung der Nationalbank von 2017 bleiben 50 Prozent der Zahlungen in Österreich unter einem Betrag von 12,40 Euro und 90 Prozent unter 51,40 Euro. Geht man von vier Milliarden Transaktionen pro Jahr aus, ergibt das für Österreich rund zwei Milliarden Zahlungen unter 12,4 Euro und 3,6 Milliarden Zahlungen unter 51,4 Euro.

430.500 Kilometer Kassenbons im Jahr

Die Linzer Volkswirtschafter haben die beiden Untersuchungen kombiniert und errechnet, dass allein die Kassenbons für die ganz kleinen Beträge einen Papierverbrauch von 239.100 Kilometern verursachen würden. Das entspreche 1.263 Tonnen Holz pro Jahr bzw. 2,3 Fichten pro Tag. Bei den Zahlungen unter 51 Euro kommen sie auf 430.500 Kilometer Papier bzw. 2.273 Tonnen Holz im Jahr, was 4,2 Bäume pro Tag bedeuten würde. Zudem weisen die Volkswirtschafter darauf hin, dass Kassenbons auf Thermopapier gedruckt werden, das mit Chemikalien beschichtet sei und nicht ins Altpapier dürfe.

Bar- und QR-Code als „Papierfresser“

Unternehmer sind bei Barzahlungen derzeit verpflichtet einen Beleg auszustellen. Bei elektronischen Kassen müssen zudem weitere Infos wie etwa die Kassenidentifikationsnummer oder ein Bar- bzw. QR-Code aufgedruckt werden, was jede Rechnung – laut Autoren um zwölf Zentimeter – verlängert.