„Das Coronavirus hat Europa erreicht, daher ist auch Österreich nicht vor Ansteckungen gefeit. Die Entwicklung zeigt jedoch, dass man sich gut vorbereiten müsse“, betonte Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP). „Jeder und Jeder kann sich sicher fühlen – wir haben gut vorgesorgt und die Lage gut im Griff“, so Stelzer im Informationsgespräch vor zahlreichen Medienvertretern aus ganz Österreich. Zuvor tagte in Oberösterreich der Corona-Koordinierungsstab.
Wie soll man mit dem Coronavirus umgehen?
In Oberösterreich wurden bisher alle Verdachtsfälle negativ getestet. Somit gebe es derzeit keine Erkrankung. Entwarnung gab es auch bei jenem 55-jährigem Mann aus Linz, der nach einem Aufenthalt in Venedig krank nach Oberösterreich zurückgekehrt war. Mehr in Coronavirus-Verdacht in Linz – Entwarnung (ooe.ORF.at)
15 Spitäler und Kliniken speziell vorbereitet
Aufgrund der aktuellen Entwicklung im Nachbarland Italien habe man 15 Spitäler und Kliniken quer durchs ganze Land intensiv auf weitere Erkrankungsfälle vorbereitet. Isolierstationen gäbe es in allen Krankenhäusern. Im Fall der Fälle würden dort Corona-Patienten isoliert, damit eine Verbreitung eingedämmt werden könne. Vor allem im Salzkammergut sei man gut gerüstet, nicht zuletzt deshalb, weil dort die beliebten Reiseziele ausländischer Reisegruppen seien.
Das Klinikum Wels-Grieskirchen sei die zentrale Stelle, die alle oberösterreichischen Verdachtsfälle analysiere. Aber auch die Einsatzorganisationen Polizei und Rotes Kreuz haben sich mit eigenen Fahrzeugen und mit Schutzkleidung gerüstet. Nichts Neues im Grunde, denn diese Vorsichtsmaßnahmen würden auch im Umgang mit Influenza-Patienten gelten, hieß es.
Ansturm auf Hotlines
Die Hotlines 1450 (Gesundheitsnummer), 141 (Ärztenotdienst) und 144 (Rotkreuz-Notruf) sind rund um die Uhr erreichbar. Dass zahlreiche Menschen verunsichert seien, zeige die Anrufstatistik am Dienstag: Alleine am Vormittag hätten sich bei der Gesundheitsnummer 70 Menschen gemeldet. Geschulte Mitarbeiter erfragen systematisch mögliche Symptome ab und beraten die Anrufer, so Rotkreuz-Präsident Walter Aichinger.
Coronavirus-Einsatzstab tagt
Nachdem am Dienstag in Österreich die ersten beiden Coronavirus-Fälle bekannt geworden sind, tagt am Mittwoch der Krisenstab der Bundesregierung.
"Die Kirche im Dorf lassen“
Stelzer und Haberlander sagten außerdem, dass österreichweit gesehen, „wir in Oberösterreich die meisten Spitäler auf potentielle Corona-Fälle vorbereitet haben“. Wolfgang Ziegler, Kurienobmann-Stellvertreter der niedergelassenen Ärzte (Ärztekammer OÖ): „Ja, das Coronavirus ist eine neue, unbekannte Krankheit, diese ist jedoch wie eine echte Grippe zu einzuordnen. Man muss die Kirche im Dorf lassen und sich besonnen verhalten“. Auf der Homepage der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit AGES würden laufend neue Informationen veröffentlicht.
Keine Hysterie und Hamsterkäufe
Vor Hamsterkäufen raten die Expertinnen und Experten ab. Sie vergleichen das Coronavirus mit einer echten Grippe „Keiner würde sich mit Lebensmitteln im großen Stil eindecken, nur weil Grippesaison ist“, so die Vertreter des Corona-Koordinierungsstabes. Es gäbe derzeit auch keine Warnung vor Großveranstaltungen.
In Radio Oberösterreich werden Ihre Fragen beantwortet
Aschermittwoch, 11.00 Uhr, Radio Oberösterreich im Gespräch: Petra Apfalter, die Leiterin des Instituts für Hygiene, Mikrobiologie und Tropenmedizin am Krankenhaus der Elisabethinen in Linz. Sie beantwortet auch Ihre Fragen, die Sie ab 6.20 Uhr auf unseren Anrufbeantworter mit der Nummer 0723 60 60 63 stellen können. Oder Sie schicken Ihre Frage per Mail an net.ooe@ORF.at
Weitere Sondersendungen zum Thema im ORF:
- Aschermittwoch „Thema spezial“ zum Corona-Virus um 20.15 Uhr in ORF2