Wirtschaft

Gelände für Fabasoft wird nicht umgewidmet

Überraschung in Linz: die Firma Fabasoft wird ihren geplanten neuen Standort in Urfahr an der Altenbergerstraße so nicht verwirklichen können. Planungsstadtrat Markus Hein (FPÖ) hat das Projekt am Dienstag gestoppt.

Nachdem er die gesammelten fachlichen Vorstellungnahmen zum Antrag des Unternehmens erhalten habe, bleibe ihm keine andere Wahl, so Hein. Es werde in der Altenberger Straße keine Umwidmung des Grünlands für Fabasoft geben. Dort sollten 11.000 Quadratmeter nahe der Uni umgewidmet werden. Das wird jetzt nicht passieren.

Nach Rückfrage bei Fabasoft, hieß es, dass Fabasoft von der Entscheidung aus den Medien erfahren habe. Vom Anwalt des Unternehmens, Johannes Hochleitner, erhielt der ORF OÖ Dienstagnachmittag ein schriftliches Statement: „Wir kennen keine fachlichen Beurteilungen, insbesondere nicht die von Herrn Vizebürgermeister Hein zitierten und können daher zu uns Unbekanntem keinen Kommentar abgeben“.

Kritik im Vorfeld von Grüne und NEOS

Im Vorfeld hatte es bereits Kritik von Grüne und NEOS gegeben. Stadträtin Eva Schobesberger (Grüne) verwies auf die negative Stellungnahme des Naturschutzes, die besagt, dass das Vorhaben ein gravierender Eingriff in ein intaktes Landschaftsbild sei. NEOS schlug eine Alternative vor: Ein Areal an der Straße zum Pleschinger See, an der auch das neue Forschungs- und Entwicklungszentrum des deutschen Halbleiterherstellers Infineon steht.

Expertise: „naturschutzfachlich eindeutig negativ“

Die Wiederaufnahme des Grundstücks in den überregionalen Grünzug würde auch dem Naturschutzgutachten entsprechen: „Eine Rodung und Verbauung des Waldes an der Altenberger Straße ist naturschutzfachlich eindeutig negativ zu beurteilen, ebenso wie die Verbauung der angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Fläche. Diese Verbauung würde massiv in den Grüngürtel eingreifen, würde das Landschaftsbild dauerhaft beeinträchtigen und widerspricht den Zielen der Raumordnung und des Örtlichen Entwicklungskonzeptes“, heißt es in der Expertise.

Reaktionen der Parteien

Von der „einzig richtigen“ Entscheidung spricht Umweltstadträtin Eva Schobesberger am Nachmittag nach der erfolgten Absage in einer Medienaussendung. „Die Stadt soll beim Land beantragen, dass dieses Areal auch wieder in den besonders geschützten überregionalen Grünzug aufgenommen wird, damit eine Verbauung auch in Zukunft ein für alle Mal ausgeschlossen ist.“ Der Grüngürtel müsse für Verbauungen ein für alle Mal tabu sein.

Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) sagte, er akzeptiere die Entscheidung des Planungsreferenten Hein. Aber für die
zukünftige Entwicklung der Stadt gelte es Klarheit zu schaffen. Zwischen Verhinderung von Bauvorhaben um jeden Preis, wie dies von manchen Gemeinderatsparteien praktiziert werde, und einem unsensiblen Durchwinken von Projekten gelte es, eine vernünftige Vorgangsweise zu finden und er fordere einen runden Tisch.

Für Vize-Bürgermeister und Wirtschaftsreferent Bernhard Baier (ÖVP) ist das Nein zu Fabasoft-Plänen nur schwer nachvollziehbar. Die Abwanderung des IT-Unternehmens aus Linz wäre ein schwerer Schlag für den Wirtschaftsstandort.