Holzbau Lederer Gasse
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Wirtschaft

Holz boomt im städtischen Bau

In Österreich macht der Holzbau bereits ein Viertel des gesamten Bauvolumens aus. Tendenz steigend, denn gerade in Zeiten der Klimakrise wird verstärkt auf den nachhaltigen Rohstoff zurückgegriffen. Wie ein Beispiel in Linz zeigt, ist Holz auch ein Baustoff, der vermehrt auch im städtischen Gebiet eingesetzt wird.

Der Werkstoff Holz gilt als einer der klimaschonendsten Rohstoffe überhaupt. Das ist mit ein Grund, warum das Bauen mit Holz derzeit einen nie dagewesenen Boom erlebt. Aber auch konstruktionstechnische Gründe zeigen die Vorteile von Holz.

„Zum Aufstocken gut geeignet“

So wurde beispielsweise in der Linzer Lederer Gasse ein Gebäude aus dem 16. Jahrhundert aufgestockt – mit Holz. Denn dies biete viele Vorteile, so der Architekt Gunar Wilhelm: „Beim Aufstocken ist natürlich ein großes Thema, wie viel Gewicht die Substanz verträgt. Und da kommt uns Holz als Baustoff entgegen.“ Zudem könne mit Holz sehr schnell gebaut werden, da der sogenannte Vorfertigungsgrad sehr hoch sei und die Bauphase damit beschleunigt werden könne.

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„Zunächst klimaschädliches Bauen stoppen“

Bei einem Expertentreffen an der Johannes Kepler Universität wurde auch darüber diskutiert, welchen Beitrag der Holzbau zur Bewältigung der Klimakrise leisten kann. Der Bausektor in der Europäischen Union verschlinge derzeit rund 40 Prozent des Energiebedarfs, so Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung: „Wir müssen zunächst mal klimaschädliches Bauen stoppen, da würden Holz oder auch andere natürliche Materialien helfen. Und Holz hilft ja auch, CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen.“

Holz für 100.000 Häuser wächst pro Jahr nach

Rohstoff wäre also genug vorhanden, und der Vorrat wächst pro Jahr um die Holzmenge, die für 100.000 Einfamilienhäuser benötigt werden. Der Rohstoff ist vorhanden, so Georg Starhemberg von der Initiative pro Holz: „In den letzten 50 Jahren ist in Österreich die Fläche des Mühlviertels an Wald nachgewachsen. Wir brauchen uns da also keine Sorge machen.“ Damit stehe der Vision, dass in Zukunft nicht nur in ländlichen Gebieten Holzhäuser die Landschaft prägen nichts mehr im Weg.