Kultur

Besucherplus in KZ-Gedenkstätten

Die KZ-Gedenkstätten Mauthausen und Gusen haben 2019 eine deutliche Besuchersteigerung verzeichnet. Zählte man 2018 noch 273.935 Besuche, waren es 2019 rund 15.000 mehr – exakt 288.670, wie die Gedenkstätte am Donnerstag mitteilte.

Zurückgeführt wird das einerseits auf mehr Schulklassen und andererseits auf ein verstärktes Interesse an Gusen. 4.246 Gruppen nutzten die Vermittlungsangebote der Gedenkstätten. Mehr als 70.000 Schüler setzten sich an Ort und Stelle mit der Thematik der NS-Verbrechen auseinander.

Der Großteil der Schulklassen aus Oberösterreich

Von den 56.282 inländischen Schülern kamen mit 13.915 die meisten aus Oberösterreich, gefolgt von Wien (13.108) und Niederösterreich (9.948). Die steigenden Besucherzahlen seien „für uns Wertschätzung und Verpflichtung gleichermaßen“, sagte die Direktorin der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, Barbara Glück.

KZ-Gedenkstätte Mauthausen
KZ-Gedenkstätte Mauthausen
Mindestens 90.000 Menschen wurden in den ehemaligen Konzentrationslagern Mauthausen und Gusen getötet

Das ehemalige Lager Gusen war zuletzt u. a. durch das Kaufinteresse Polens bzw. den im aktuellen Regierungsprogramm geplanten Ankauf durch die Republik Österreich verstärkt in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung gerückt. Auch das Interesse an der Besichtigung der Stollen des NS-Rüstungsprojekts „Bergkristall“ habe zugenommen, hieß es beim Mauthausen Memorial.

In den ehemaligen Konzentrationslagern Mauthausen und Gusen bzw. deren Außenlagern waren zwischen 1938 und 1945 etwa 190.000 Menschen inhaftiert. Mindestens 90.000 wurden getötet.