Schulzimmer mit Tafel und Stühlen
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CHRONIK

Lehrer soll Zwölfjährige geküsst haben – suspendiert

Im Bezirk Perg sorgt der Fall eines Lehrers für Aufsehen, der eine zwölfjährige Schülerin geküsst haben soll. Der 28-jährige Lehrer ist suspendiert worden. Sexuelle Handlungen soll es nicht gegeben haben.

Der Lehrer wurde sofort vom Dienst an der Neuen Mittelschule freigestellt, inzwischen ist sein Dienstverhältnis einvernehmlich aufgelöst worden.

Anzeige wegen Missbrauchs eines Autoritätsverhältnisses

Beide – Lehrer und Schülerin – sollen ausgesagt haben, dass es keine sexuellen Übergriffe gegeben habe. Die Bildungsdirektion hatte den Pädagogen wegen des Verdachts des Missbrauchs eines Autoritätsverhältnisses angezeigt.

„Küsse strafrechtlich nicht relevant“

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Linz wurden mittlerweile eingestellt. Der Grund: Küssen sei strafrechtlich nicht relevant, es stelle keine geschlechtliche Handlung da, so Ulrike Breitenebner, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Linz. „Die Sachverhaltsdarstellung der Bildungsdirektion war ganz klar und widerspruchsfrei. Es haben sich daraus auch keine Hinweise auf weitere Kontakte oder Übergriffe durch den Angezeigten ergeben“, so Breiteneder. Aus diesem Grund sei nicht weiter zu ermitteln.

Die Behörden geben sich verschwiegen. Gegenüber dem ORF wurde geäußert, die beiden hätten sich in der Schule heimlich geküsst. Mehr soll nicht passiert sein. Wie die Sache an die Öffentlichkeit kam, ist unklar. Nachdem jedoch die Direktorin davon erfahren hatte, informierte sie umgehend die Bildungsdirektion.

„Wird nicht mehr in Oberösterreich unterrichten“

Der Pflichtschullehrer wurde sofort vom Dienst freigestellt, nachdem das Verhältnis bekannt geworden war. Der 28-Jährige war an einer Neuen Mittelschule im Bezirk Perg beschäftigt. Laut Bildungsdirektion werde der Mann nicht mehr in Oberösterreich unterrichten.

Faßmann: „Null Toleranz“

Auch wenn es keinen sexuellen Kontakt gegeben haben dürfte, betonte das Büro von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP): „Hier wurde eindeutig eine Grenze überschritten. Für solche Vorfälle haben wir null Toleranz.“

Die Argumentation der Bildungsdirektion, dass der Lehrer die Möglichkeit hätte, „sein Amt noch in einem anderen Bundesland auszuüben“, stieß im Ministerium auf Kopfschütteln. „Für uns ist mit dem heutigen Informationsstand klar, dass der suspendierte Lehrer auch in keinem anderen Bundesland wieder als Lehrer tätig werden kann. Wir sehen auch die Gewerkschaft gefordert, sich mit solchen Fälle auseinanderzusetzen und hier klar Stellung zu beziehen“, hieß es weiters aus dem Büro von Faßmann. Vonseiten der Bildungsdirektion wiederum hieß es, dass die Bildungsdirektion Oberösterreich nur für ihr Bundesland handeln und ein Berufsverbot aussprechen könne.