Kultur

„Die Gerechten“ im Schlossmuseum Linz

Sie haben sich in den Jahren 1938 – 1945 der Ungerechtigkeit widersetzt, die der jüdischen Bevölkerung während des NS-Regimes widerfahren ist: die 110 von der israelischen Holocaustgedenkstätte Yad Vashem ausgezeichneten Gerechten, denen ab Dienstag eine Ausstellung im Linzer Schlossmuseum gewidmet ist.

Sie heißen Maria und Josef Schatz, Gottfried von Einem oder Ella Lingens, kommen aus allen Gesellschaftsschichten, aus allen Berufsgruppen und aus allen politischen Lagern: die von Yad Vashem ausgezeichneten Gerechten, die der jüdischen Bevölkerung vor rund acht Jahrzehnten geholfen haben.

„Es waren keine Helden, sondern einfach Menschen“

Der Salzburger Historiker Albert Lichtblau, der die Ausstellung gemeinsam mit dem Linzer Historiker Michael John kuratiert hat: „Es waren keine Heldinnen und Helden, sondern es waren einfach Menschen. Es gibt einen schönen jiddischen Ausdruck: Du bist ein Mensch. Das heißt, du reagierst in Momenten, wo andere Personen in Gefahr sind, mit Hilfe. Das ist vorbildhaft.“

Gerettete Yad Vashem
Gottfried Hattinger
Bildmontage österreichischer Gerechter. Quelle: Freunde von Yad Vashem, Österreich, Montage Gottfried Hattinger

Gerettete erzählt Geschichte

Die vom Verein der österreichischen Freunde von Yad Vashem initierte Ausstellung stellt speziell die 110 österreichischen Gerechten vor. Dargestellt wird die Zeit des NS-Terrors in Österreich und die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung bis hin zum Holocaust. Im Zentrum stehen mutige Menschen, die oft einsame und häufig lebensgefährliche Entscheidungen trafen. Zur Ausstellungseröffnung am Dienstag um 18.00 Uhr im Linzer Schlossmuseum wird eine der Geretteten anwesend sein und ihre Geschichte erzählen.