Dass es Engpässe bei Medikamenten gibt, daran habe man sich schon gewöhnt. Dutzende Arzneimittel sind betroffen, so Martin Duftschmid von der Resch-Apotheke in Linz-Urfahr. „Man kann nicht genau sagen, woran das liegt.“ Es seien auch keine bestimmten Krankheitsgebiete, „es fehlt einmal dies und dann das“, es seien praktische alle Gruppen betroffen: Kopfwehpulver, Bluthochdrucksenker, Antidepressiva, Antibiotika, Impfstoffe.
Durch den Ausbruch des Corona-Virus in China stehen dort offenbar viele Medizin-Fabriken still. Rund 19 Fabriken seien es laut Duftschmid in der am stärksten betroffenen chinesischen Region Hubei. „Wie weit sich das auswirken wird, kann man jetzt noch nicht sagen – vorsichtige Prognosen gehen von einem stärkeren Engpass Ende des Jahres aus.“
Bereits im Jänner dieses Jahres haben Apotheker Alarm geschlagen, dass Medikamente in allen Bereichen fehlen würden. Mehr in „Gefährdung nur mehr Frage der Zeit“ (science.ORF.at)
Kaum Information zu Produktion und Transportwegen
Und: die Apotheker sind machtlos, so Duftschmid. Denn die Medikamente können nur über ein Computersystem bestellt werden. Informationen über Produktion und Transportwege gebe es von der weltweit produzierenden Pharmaindustrie kaum.
Ein weiteres Problem sei auch das Ausweichen auf alternative Arzneien: Da müsse laut Apothekern jedesmal der Arzt kontaktiert werden, um eine Lösung zu finden – eine zeitaufwändige und auch Kosten verursachende Suche für beide Seiten. Aber wichtig für die Patienten, denn einfach auf die nächste Lieferung zu hoffen, sei für viele Kranke natürlich keine Option.