Kreuz am Dach mit blauem Himmel im Hintergrund
APA/HELMUT FOHRINGER
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Religion

Kritik an Papst-Schreiben

Nachdem Papst Franziskus in seinem Schreiben keine Lockerung des Zölibats in Aussicht stellt und auch Frauen als Priesterinnen offenbar kein Thema sind, brodelt es in der katholischen Kirche in Oberösterreich. Viele hatten sich mehr Reformwillen erhofft.

Bei der Pressekonferenz Donnerstagvormittag in Linz war nicht zu übersehen, wie angespannt die Lage selbst in der Führungsetage der katholischen Kirche in Oberösterreich ist. Die Pastoralamtsdirektorin der Diözese Linz, Gabriele Eder-Cakl, sprach davon, dass ihr beim päpstlichen Schreiben die Spucke wegbleibe. Sie verliere, ebenso wie viele andere Frauen in der katholischen Kirche, die Geduld, und das Frauenpriestertum müsse endlich kommen. Damit wendet sie sich gegen die Linie von Papst Franziskus.

Scheuer versuchte, Wogen zu glätten und zu vermitteln

Der hat in seinem päpstlichen Schreiben klargestellt, dass die Weihe von Frauen weiterhin kein Thema ist – ebenso wie eine Lockerung des Zölibats für Priester. Der Bischof der Diözese Linz, Manfred Scheuer, hatte sich bereits im Herbst – vorsichtig und diplomatisch formuliert – für die Weihe verheirateter Männer ausgesprochen. Am Donnerstag versuchte er, bei der Pressekonferenz, die Wogen zu glätten und zu vermitteln. Die Frage, ob jetzt eine Kirchenspaltung drohe, ließ er offen. Die Antwort des Bischofs: Er wolle dieses Wort nicht in den Mund nehmen.