Die zu Pflegenden sollen keinen Schaden nehmen, so die zuständigen Gewerkschafter vor dem Streiktag. Zu spüren bekommen es die Pflegebedürftigen dennoch, am Dienstag hat es in einer Wohneinrichtung etwa nur kaltes statt warmem Essen gegeben, zudem wurde die Wäsche nicht gewaschen. Gewerkschaft und Arbeitgeberseite streiten vor allem um die Arbeitszeit.
35-Stunden-Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich
Hauptschauplatz der Streiks wird Wien, dort werden bei einer Versammlung vor dem Sozialministerium bis zu 100 Teilnehmer erwartet. Die Gewerkschaft fordert eine 35-Stunden-Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich. Laut der Arbeitgeberseite würde dadurch der Personalmangel in der Pflegebranche nur noch verschärft werden. Kommenden Montag wird weiterverhandelt.
„40.000 Ausgebildete arbeiten nicht in Pflege“
Andreas Stangl von der Gewerkschaft der Privatangestellten sagte Mittwochfrüh auf die Frage, in wie vielen Einrichtungen gestreikt werde und ob es zu Einschränkungen für die zu Pflegenden kommen wird: „Es soll in 37 Einrichtungen gestreikt werden, und jede Einrichtung dürfte zirka drei Stunden bestreikt werden. Es gibt über 40.000 Personen, die nicht in der Pflegebranche arbeiten, aber für den Pflegeberuf ausgebildet wurden. Das bedeutet, dass der Pflegeberuf derzeit nicht attraktiv ist. Wir nehmen an, dass wieder mehr Personen in den Pflegeberuf kommen, wenn wir die Arbeitszeit für die Vollzeitbeschäftigten reduzieren.“
Der Forderung nach einer 35 Stunden Woche schließen sich auch die 14.000 Beschäftigten in karitativen Einrichtungen der katholischen Kirche, etwa bei der Caritas an. Einige von ihnen haben schon Dienstagnachmittag eine Mahnwache vor dem Landhaus in Linz abgehalten.