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Fabasoft: Debatte über Umwidmung

Das im vergangenen Jahr von 200 auf 300 Beschäftigte gewachsene IT-Unternehmen „Fabasoft“ kündigt an, außerhalb der Landeshauptstadt nach einem Platz für die neue Firmenzentrale suchen zu wollen, sollten die dafür in Linz vorgesehenen Grundstücke nicht von Grünland in Bauland umgewidmet werden.

Gegen die Pläne, am Stadtrand von Linz nahe der Kepler-Universität zu bauen, machen Oppositionspolitiker mobil. Von Grünland in Bauland möchte Fabasoft 11.000 Quadratmeter umwidmen lassen. Seit Anfang 2017 sei man auf der Suche.

Kaufvertrag abgeschlossen

Ende 2018 sind die Gründe am nördlichen Stadtrand von Linz vom Land Oberösterreich aus dem „Grünzug“ entnommen worden, der keine Umwidmung erlaubt hätte.

Im März 2019 habe man mit dem Grundbesitzer einen „aufschiebend bedingten“ Kaufvertrag abgeschlossen, der dann schlagend wird, wenn die Umwidmung durchgeht.

Nach neuem Standort gesucht

Ursprünglich habe man in der Nähe des Hauptbahnhofs nach einem neuen Standort gesucht, dort sei eine Bebauung aber nicht möglich gewesen.

Lorenz Potocnik, ein Gemeinderat von NEOS macht nun gegen die Pläne, bei der Universität zu bauen, mobil. Ihn stört die Willkür, mit der seiner Meinung nach der Bau durchgehen soll, weil „plötzlich auf Wunsch von einem einflussreichen Privaten einer Topfirma mitten hier hinein gebaut werden soll. Das verstehe ich nicht.“

Unterschiedliche Signale

Aus dem Rathaus kommen unterschiedliche Signale. Der SPÖ-Bürgermeister Klaus Luger gilt als Unterstützer: „Es ist ein Projekt das verständlich ist, aus Sicht des Unternehmens und aus Sicht der Kepler-Universität, die Firmen ansiedeln will. Es ist auch verständlich dass in Zeiten des Klimawandels dagegen auch veritable Bedenken gibt und deswegen versuche ich hier die Für und Wider abzuwiegen.“

FPÖ-Vizebürgermeister Markus Hein will die Stellungnahmen der Fachabteilungen abwarten: „Wenn aber das Grundstück in dem Fall für einen Bebauungswunsch nicht geeignet ist, dann wird man sich gemeinsam überlegen müssen, ob es nicht auch Alternativen gibt.“

Kompromisse gefordert

Stadträtin Eva Schobesberger von den Grünen verweist auf die negative Stellungnahme des Naturschutzes, die besagt, dass das Vorhaben ein gravierender Eingriff in ein intaktes Landschaftsbild sei.

Bernhard Baier, Linzer Vizebürgermeister, in einer Stellungnahme dazu: „Das geplante Bauvorhaben ist für den Wirtschaftsstandort Linz von besonderer Bedeutung. Daher muss es gelingen, einen Kompromiss zwischen Grüngürtel und Unternehmen zu finden. Das sollte allen politischen Entscheidungsträgern ein Anliegen sein.“

Alternativen

NEOS schlägt nun eine Alternative vor: Ein Areal an der Straße zum Pleschingersee, an der auch das neue Forschungs- und Entwicklungszentrum des deutschen Halbleiter-Herstellers Infineon steht. Der Anwalt von Fabasoft kündigt aber an, außerhalb von Linz suchen zu wollen, sollte die Stadt der Umwidmung nicht zustimmen.

Für die nächsten Wochen werden die noch ausstehenden Stellungnahmen der Fachabteilungen erwartet, dann ist der Gemeinderat am Zug.