Zwei Biber am Ufer
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Chronik

Streit um Biber im Bezirk Perg

Während sich Tierfreunde über die wieder wachsende Biber-Population freuen, ärgern sich Landwirte und Waldbesitzer vermehrt über Schäden. Die Bezirkshauptmannschaft Perg hat nun zehn Tiere zum Abschuss freigegeben.

Einst galt er schon fast als ausgestorben, mittlerweile hat sich die Zahl der Biber in Oberösterreich wieder erholt. Einige hundert dieser Nagetiere sollen sich im Bezirk Perg allein im Gebiet zwischen Grein und Baumgartenberg angesiedelt haben.

Biber schwächen Hochwasserschutz

Tierfreunde freuen sich über die Rückkehr der Biber. Doch entlang der Donau etwa unterminieren die Tiere inzwischen den Machlanddamm und sorgen damit für große Gefahr.

Das zeige sich auch an den zahlreichen Schäden, die in den Donauauen anfallen, so Christian Lang, Landwirt in Baumgartenberg. „Ich bewirtschafte etwa zehn Hektar Forstfläche in diesem Gebiet und habe im Vorjahr etwa 200 Biberbäume entfernen müssen. Das ist wirklich ein wesentlicher Anteil und das betrifft bei uns viele Betriebe“, so Lang. Über dieses Problem werde schon seit Jahren diskutiert.

Biber im Wasser
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Nachdem der Biber in Oberösterreich streng geschützt ist, war ein Eingreifen bisher aber nicht möglich.

Biber untergraben Hochwasserschutzdamm

Die Biber untergraben auch das Fundament des Hochwasserschutzes. Das gefährde die Sicherheit der Anrainer, heißt es. Die Bezirkshauptmannschaft Perg genehmigte daher das Fangen und Töten von zehn Bibern im Bereich des Machlanddammes. Dafür wurden Fallen aufgestellt. Für Tierschützer und Naturschutzbund ist das aber eine völlig inakzeptable Lösung.

Biberschaden im Bezirk Perg
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Landwirte schlagen „Biber-Zonen“ vor

Die Interessensgemeinschaft der Grundeigentümer, die sich im Strudengau zusammengeschlossen haben, bietet als weitere Lösungsmöglichkeit an, kleine Gebiete zu definieren und den Bibern als Lebensraum zuzusprechen. „In sämtlichen anderen Gebieten, in denen die Land- und Forstwirtschaft dementsprechend intensiv wirtschaftet, muss der Biber entfernt werden“, so Landwirt Lang über den Vorschlag.

Ein Kompromiss, der die Natur und die Biber weiterhin schützt und auch die Interessen der Grundeigentümer vertreten werden, scheint schwierig zu erzielen und eine Lösung nicht in Sicht.