Mehr psychisch Kranke im Herbst: Frau mit Handy in der Hand
Unsplash
Unsplash
Chronik

Telefonbetrüger wieder auf Opferjagd

Kautionsbetrüger sind in Oberösterreich offenbar wieder auf Opferjagd. In Linz haben sie einer betagten Pensionistin 15.000 Euro herausgelockt. Sie gaukelten der Frau am Telefon vor, ihre Tochter müsse nach einem Verkehrsunfall in Haft, wenn sie nicht eine Kaution bezahle.

Der Anrufer gab sich als Polizist aus und verwickelte die betagte Frau in ein Gespräch. Er behauptete, ihre Tochter müsse nach einem Verkehrsunfall Kaution bezahlen. Gerald Sakoparnig vom Landeskriminalamt sagt: „Die Tochter hätte Schuld, die Versicherung sei abgelaufen und es muss Kaution bezahlt werden, damit die Tochter nicht in Haft geht. Und so werden dann bis zu 20.000 Euro verlangt.“

Weinerliche Stimme am Telefon

Sogar eine weinerliche Stimme war im Hintergrund zu hören. Die gutgläubige Pensionistin wollte ihrer Tochter helfen und übergab letztlich 15.000 Euro an einen Kurier. Als sie eine Bestätigung wollte, flüchtete der Unbekannte.

Kein Einzelfall. Die Ermittler schätzen, dass die Täter in Oberösterreich im Vorjahr mit derselben Betrugsmasche mehrere Hunderttausend Euro erbeutet haben. Die Dunkelziffer sei hoch, heißt es. Denn aus Scham würden viele Opfer schweigen.

Täter auszuforschen schwierig

Den Tätern auf die Schliche zu kommen, ist für die Ermittler äußerst schwierig. Die Hintermänner sitzen meist im Ausland. Die Polizei setzt weiterhin auf Aufklärung. „Geldforderung am Telefon ist immer ein Anzeichen für Betrug. Am besten, wenn Sie den Anrufer nicht kennen, das Gespräch beenden – ganz egal als wer sich der Anrufer ausgibt. In dem Moment, wo die Person Geld verlangt, haben Sie es mit einem Täter beziehungsweise mit einem Betrüger zu tun“, sagt Gerald Sakopanig vom Landeskriminalamt.