Chronik

Schwer bewaffnete Besucher von Ämtern

Seit 2017 muss bei vielen Amtsgebäuden eine Sicherheitsschleuse passiert werden. Zu Recht, so das Land Oberösterreich, denn etwa 2.000 Messer wurden Besuchern allein im Landesdienstleistungszentrun abgenommen.

Auslöser für die zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen war der Vorfall in Dornbirn (Vorarlberg), bei dem ein Sozialarbeiter in der Bezirkshauptmannschaft in seinem Büro getötet wurde. In der Folge wurde auch in Oberösterreich der Ausbau der Sicherheitsmaßnahmen bei Amtsgebäuden beschleunigt.

„Bilanz ist sehr erschreckend“

Das Landesdienstleistungszentrum neben dem Bahnhof in Linz ist eines der Gebäude, die nach dem Mord in Dornbirn gesichert wurden. Seit einem halben Jahr müssen alle Besucher durch Sicherheitsschleusen und Personenkontrollen. In diesem halben Jahr wurden allein den Besuchern im Landesdienstleistungszentrum mehr als 2.000 Messer, 750 Feilen und Scheren und über 300 Pfeffersprays abgenommen. Diese Bilanz sei, so ein Sprecher des Landes Oberösterreich, „sehr erschreckend und bestätigt auch die Richtigkeit, dass wir entsprechende Kontrollen eingeführt haben“.

Die Zahlen, die dem ORF Oberösterreich vorliegen, zeigen, dass viele Oberösterreicher ihre Behördengänge offenbar schwer bewaffnet erledigen. Allein bei den Eingangskontrollen der Bezirkshauptmannschaft Linz-Land wurden den Besuchern in den letzten Jahren 20 Schusswaffen abgenommen. Und es würden immer wieder Waffen gefunden, die die meisten Menschen im Alltag normalerweise wohl nicht dabeihaben, hieß es.

Messer in Kugelschreibern, Elektroschocker

Schlagstöcke, Elektroschocker und sogar Messer, die in Kugelschreibern versteckt sind, werden in der Statistik des Landes genannt. Neun Amtsgebäude in Oberösterreich sind bereits mit Sicherheitsschleusen geschützt. Bis 2022 sollen alle Bezirkshauptmannschaften und alle Amtsgebäude in Linz damit ausgerüstet sein.