Polizeiembelm auf einer Polizeijacke
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chronik

Fehlerhafte Notstromaggregate in Umlauf

Nachdem am Montag ein Mann in Vöcklabruck bei lebendigem Leib verbrannt ist, scheint es einen Durchbruch bei den Ermittlungen gegeben zu haben.

Im Fokus der Ermittler steht das Notstromaggregat, das den Unfall ausgelöst haben dürfte. Zwar steht die genaue Ursache für den tragischen Unfall noch nicht fest, die Polizei hat aber festgestellt, dass das betroffene Aggregat zu einer Serie fehlerhafter Geräte gehört, die im vergangenen Jahr von fahrenden Händlern an mehreren Orten in Oberösterreich verkauft wurden.

Mann durch Stichflamme in Brand gesteckt

Der 50-jährige Mann war am Montag gerade dabei gewesen, das Notstromaggregat bei seinem Haus in Vöcklabruck zu betanken. Plötzlich kam es zu einer Stichflamme, die die Kleidung des Mannes in Brand setzte. Für ihn kam jede Hilfe zu spät.
Am Mittwoch haben die Ermittler dann bekanntgegeben, dass das Notstromaggregat zu der Serie fehlerhafter Geräte gehört.

Polizeibild: fehlerhaftes Notstromaggregat
Polizei OÖ
Eines der zwölf sichergestellten fehlerhaften Notstromaggregate

Polizei warnte vor Kauf

Im September 2019 verkaufte ein fahrender Händler aus England oder Irland zum Beispiel in Roßleithen (Bezirk Kirchdorf) Notstromaggregate zu einem vermeintlichen Schnäppchenpreis. Aber die Geräte waren laut Polizei praktisch Elektroschrott. So besteht etwa bei Betrieb die Möglichkeit, dass sie zu brennen beginnen, weshalb die Polizei damals ausdrücklich vor dem Kauf warnte.

Zwölf solcher Notstromaggregate konnten damals ausfindig gemacht werden. Nach dem Todesfall in Vöcklabruck dürfte nun klar sein, dass noch mehr dieser Geräte im Umlauf sind.

Warnung vor Inbetriebnahme

Die Polizei warnt jetzt erneut vor den vermeintlichen Schnäppchenkäufen. Wer ein solches Aggregat erworben habe, solle sich umgehend an die nächste Polizeiinspektion wenden und Anzeige erstatten.

Im Interview mit ORF-Redakteur Thomas Psutka beschreibt Wilfried Aigner von der Polizei Windischgarsten die Mängel der fehlerhaften Aggregate – so fehlt zum Beispiel das obligatorische Typenschild – und warnt davor, die Geräte in Betrieb zu nehmen oder weiterzuverkaufen.

Interview zum Nachhören