Manfred Haimbuchner
FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR
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Politik

FPÖ: „Selbstheilungsprozess“

Von einem „Selbstheilungsprozess“ spricht Oberösterreichs FPÖ Landesparteichef Manfred Haimbuchner im Zusammenhang mit den Vorgängen in der Wiener FPÖ. Drei Mandatare hatten dort am Donnerstag den FP-Klub verlassen und eine „Allianz für Österreich gegründet.

Die Turbulenzen in der FPÖ Wien gehen weiter: zuletzt haben drei Mandatare des Landtags erklärt, den FPÖ-Klub zu verlassen. Sie sind auch aus der Partei ausgetreten. Alle drei unterstützen den ehemaligen FPÖ Bundesparteiobmann Heinz Christian Strache und nennen sich jetzt „Allianz für Österreich“. Über diese Gruppierung könnte Strache in die Politik zurückkehren und im Herbst nächsten Jahres bei der Wiener Landtagswahl antreten, rechnen Beobachter.

Abtrünnige Mandatare sind „Stammtischtruppe“

Oberösterreichs FPÖ Chef Manfred Haimbuchner, der auch stellvertretender Bundesparteiobmann ist, nennt diese Austritte wörtlich einen Selbstheilungsprozess oder auch eine „Zellteilung“, über die er nicht unglücklich sei. Die drei abtrünnigen Wiener FP-Mandatare bezeichnet er als „Stammtischtruppe“, die noch lange keine Partei sei.

Haimbuchner: „Politischer Selbstmordversuch“

Er wolle das auch nicht weiter kommentieren, so Haimbuchner, denn die Abspaltung sei in Wahrheit absurd und ein „Selbstmordversuch von politischen Funktionären“. Und er bekräftigt auch noch einmal sein früheres Statement, dass auch der Parteiausschluss Heinz Christian Straches so schnell wie möglich erfolgen sollte und geht davon aus, dass das auch bald der Fall sei.

Unterstützung für Norbert Hofer

Dabei bricht Haimbuchner auch eine Lanze für Bundesparteichef Norbert Hofer und sagt: „Norbert Hofer hat in seiner Zeit als Bundesparteiobmann ganz klar alles richtig gemacht!“ Man könne Hofer nicht vorwerfen, dass eine Partei, die wie die Wiener Landespartei selbständig sei, so lange brauche, um Strache auszuschließen.

Schneller Ausschluß Straches wichtig

Wäre der Fall in Oberösterreich, so hätte er das schon längst abgeschlossen, sagt Haimbuchner. Man müsse sich von Heinz Christian Strache und seinem Umfeld so schnell wie möglich befreien, dann könne es auch wieder positiv weitergehen.

Auf die Frage von ORF-OÖ Redakteur Gernot Ecker, wie lange er dem Ganzen Hin und Her um Strache angesichts schlechter Wahlergebnisse für die FPÖ bei den jüngsten Urnengängen noch zuschauen werde, sagt Haimbuchner: „Ich habe nie zugesehen! Sie wissen ganz genau, dass gerade die oberösterreichische Landespartei sich ganz klar zu gewissen Vorgängen nicht nur geäußert hat, sondern auch Verantwortung übernommen hat.“

Haimbuchner will umfassende interne Kontrollen

Man sei in der Erneuerungsgruppe mit dem Welser FP-Bürgermeister Andreas Rabl aktiv und was Compliance anbelangt, mit einer internen Kontrollsystemgruppe. Und da würden andere Parteien in Zugzwang kommen. Denn was er, Haimbuchner, mit den Compliance-Regeln und dem internen Kontrollsystem vorhabe, werde keine andere Partei in Österreich nachweisen können.