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FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR
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Chronik

Hallstatt: Weltkulturerbe in Flammen

Nach dem Großbrand im Weltkulturerbe Hallstatt (Bezirk Gmunden) laufen die Ermittlungen nach der Brandursache auf Hochtouren. Die Touristenströme werden derzeit in andere Teile des Salzkammerguts umgeleitet, wie etwa zum Wolfgangsee.

Das Feuer am Samstag in der Früh soll von einer Holzhütte am Seeufer ausgegangen sein und auf weitere Hütten und schließlich auch auf zwei Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Seestraße übergegriffen haben.

Nachdem im Ortszentrum von Hallstatt vor allem Holzhäuser stehen, war die Gefahr eines Ausbreitens des Brandes besonders groß.

Laut Feuerwehr Hallstatt sind drei Holzhütten auf der Seeseite niedergebrannt. Auch zwei Häuser sind schwer beschädigt. Zumindest bei einem der Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite stand der Dachstuhl in Flammen. Das Übergreifen des Feuers auf weitere Häuser konnte die Feuerwehr verhindern. Ein benachbarter Gasthof etwa konnte vor den Flammen bewahrt werden.

Brand im Zentrum von Hallstatt

Ein Feuerwehrmann wurde bei dem Versuch, ein Übergreifen der Flammen zu verhindern, schwer verletzt.

Laut Einsatzkräften blieben die Bewohner der Häuser unverletzt. Allerdings wurde bei den Löscharbeiten ein Feuerwehrmann schwer verletzt. Er dürfte bei Löscharbeiten vom Dach eines Hauses gestürzt sein. Die einzige Straße in den Ort ist laut Polizei nach dem Brand weiterhin gesperrt. Es gibt eine Umleitung für Fußgänger, Fahrzeuge müssen großräumig ausweichen.

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Einsatzkräfte
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Bürgermeister Alexander Scheutz (SPÖ) ist erleichtert, dass Schlimmeres verhindert werden konnte. Um die Ermittlungen und Aufräumarbeiten nicht zu behindern, rief er dazu auf, Hallstatt an diesem Wochenende nicht zu besuchen.

Die zahlreichen Touristengruppen, die Hallstatt besuchen wollten, wurden bereits nach St. Wolfgang, Bad Ischl und Gmunden umgeleitet. Zusammen mit dem Dachstein und dem Inneren Salzkammergut gehört Hallstatt zur UNESCO-Welterbestätte.

Weltkulturerbe ist Tourismusmagnet

Die idyllische Lage am See und die vielen historischen Gebäude machen Hallstatt zu einem Tourismusanziehungspunkt im Salzkammergut. Knapp 150.000 Nächtigungen verzeichnete die 750-Einwohner-Gemeinde im Jahr 2018. Hinzu kommen noch die vielen Tagestouristen, die den Ort besuchen.

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Christian Bachl

Pro Jahr kommt rund eine Million Besucher aus aller Welt. Vor allem in Asien genießt die Weltkulturerbe-Region enorme Popularität. Chinesischen Architekten gefiel Hallstatt sogar so gut, dass sie in der chinesischen Stadt Boluo-Huizhou in der Provinz Guangdong einen Nachbau des Weltkulturerbe-Orts errichteten.

Bis zu 10.000 Besucher am Tag

An manchen Tagen drängen sich fast 10.000 Besucher durch die engen Gassen zwischen Berg und See. Der schmalen Uferstreifen und der steile Berghang ist dicht aneinandergereiht mit Häusern bebaut.