Frau hält alter Frau mit Stock die Hand
pikselstock – stock.adobe.com
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POLITIK

Pflege: Appell an die Politik

Das Personal fehlt an jeder Stelle im System. Mit diesen und noch dramatischeren Worten drücken Personal- und Gewerkschaftsvertreter die derzeitige Situation in den Spitälern und Pflegeheimen aus.

Sie appellieren eindringlich an die Landespolitik die Gesundheitsberufe endlich deutlich aufzuwerten, ansonsten drohe ein Kollaps.

Es braucht mehr Pflegepersonal – gelingt das nicht, könnte schon bald in ganzen Spitals-Stationen Stillstand herrschen, sagt Branko Novaković, der Landesvorsitzende der ÖGB Fachgruppe für Gesundheits- und Sozialberufe: „Weil, wie wollen Sie eine Station betreiben, wenn sie kein Personal dazu kriegen?“

Mehr Gehalt gefordert

So müsse etwa endlich mehr Gehalt bezahlt werden. Im Schnitt verdiene eine diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin oder ein Pfleger in Oberösterreich um 195 Euro weniger als die Kollegenschaft im Rest Österreichs.

Hebamme untersucht eine schwangere Frau
APA/dpa/Fredrik von Erichsen

Berge von Überstunden

Und dazu kommen noch Berge von Überstunden, sagt Helmut Freudenthaler, Betriebsratsvorsitzender des Med Campus: "In Oberösterreich, im krankenhaus, schleppt ein jeder 100 Stunden minimum mit ins nächste Jahr, also das alleine sind 2000 Dienstposten, das wissen wir von den Erhebungen.

Und wenn ich jetzt zwei Bereiche herauspicke bei mir: Die Frühgeborenen-Intensivpflegerinnen die hab ich erwähnt, und die Hebammen, da sind wir noch viel weiter von dem weg. Die haben da Zeitguthaben in Form von Zeitausgleich, Nachtschwerarbeit, von Urlaub von 254 Stunden angesammelt, die Hebammen von über 150 Stunden. Und die wollen wir eigentlich nicht mitnehmen."

Auftakt für eine Debattenrunde

„Eine Kollegin sagt: ‚Bitte zahlt mir das alles aus, es macht keinen Sinn wenn ich das alles mitschleppe. Es geht mir schlecht wenn ich weiß, ich kann das alles eh nicht nehmen.‘ Heißt es: Nein, das tun wir nicht. Und die andere die sagt: ‚Ich möchte unbedingt den Urlaub konsumieren‘ Geht auch nicht“, so Helmut Freudenthaler, Betriebsratsvorsitzender des Med Campus.

Politik und Gewerkschaftsvertreter werden sich Anfang Dezember an einen Tisch setzen. Es ist der Auftakt für eine Debattenrunde zum Thema Pflege, damit letztlich endlich Lösungen gefunden werden, wie es heißt.