ARCHIV – Eine Labormitarbeiterin am Institut für Klinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene des Universitätsklinikums in Erlangen (Bayern), verstreicht im Diagnostiklabor Untersuchungsmaterial mit einem Abstrichtupfer auf einer Bakterienkulturplatte. A
APA/dpa/Daniel Karmann
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Test

Bratwürsteltest: Sechs von 14 einwandfrei

Am ersten Adventwochenende landen traditionell viele Bratwürstel in der Pfanne. Die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer haben den Bratwürstelsonntag zum Anlass genommen, um rohe und gebrühte Bratwürstel zu testen. Knapp die Hälfte war einwandfrei.

Im Großraum Linz sind 14 Bratwürstel von unterschiedlichen Herstellern bei Supermärkten und Fleischereien eingekauft worden. In den Einkaufstaschen landeten sechs rohe Würstel und acht gebrühte. Die kühl gehaltenen Einkäufe kamen zur Untersuchung in ein Labor. Die Bratwürstel wurden unter den Gesichtspunkten Geruch, Geschmack, Aussehen, Textur und Konsistenz bewertet. Dann wurde die mikrobiologische Beschaffenheit geprüft.

Fäkalkeime und Enterobakterien in einer Probe

Bei einer Probe hieß es: nicht mehr für den menschlichen Verzehr geeignet – so das Urteil der Konsumentenschützer. Von außen her erschienen die Bratwürstel zwar einwandfrei, allerdings zeigten die Analysen eine deutliche Überschreitung des Warnwertes für Fäkalkeime und Enterobakterien. Bei sechs weiteren Bratwürsteln zeigten die Laboranalysen Mängel auf, bei fünf dieser Proben wurde auch der Geruch oder Geschmack kritisiert. Sechs der vierzehn Bratwurstproben wurden als einwandfrei bewertet.

„Hoher Preis nicht zwangsläufig hohe Qualität“

Ein hoher Preis steht nicht zwangsläufig für eine hohe Qualität, so das Fazit der Konsumentenschützer. Ein Kilogramm Bratwürstel kostete im günstigsten Fall 8,23 Euro, im teuersten 16,50 Euro. Das günstigste Produkt wurde als einwandfrei bewertet, das durchgefallene zählte zu den teuersten Einkäufen.

Die fleischlose Variante wurde bei dem Test nicht erhoben. Bei der Arbeiterkammer verweist man auf Nachfrage auf einen Test vegetarischer Grillwürstel im Sommer 2018. Damals war das Urteil durchwegs positiv: fast alle Hersteller setzten auf Bio und verzichteten auf Palmöl. Die fleischfreien Grillwürstel bestanden aus Weizeneiweiß, Tofu oder Kräuterseitlingen. Kritikpunkt: der hohe Salzgehalt.