Stau in der Salzburger Altstadt
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Verkehr

Innviertler Unmut über schlechte Straßen

Der Bezirk Braunau erlebt seit Jahren einen regelrechten Wirtschaftsboom. Seit dem Jahr 2000 hat sich die Zahl der Unternehmen verdoppelt. Aber während die Wirtschaft anzieht, scheint der Ausbau der Infrastruktur hinterherzuhinken. Nun scheint den Innviertlern der Kragen zu platzen.

Erbärmlich und katastrophal: Zwei Kommentare, die man im Bezirk Braunau offenbar häufiger hört, wenn es um das Straßennetz im Bezirk geht. Der Obmann der Wirtschaftskammer Braunau, Klemens Steidl, sagte gegenüber dem ORF Oberösterreich: „Es kommt der Verkehr nach Braunau rein. Von Braunau weg haben wir ein sehr schlechtes Straßennetz in Richtung Salzburg, mit sehr vielen Engstellen in den Orten. Das zweite Problem ist der Weg durch Mattighofen in Richtung Straßwalchen. Dort gibt es teilweise Engstellen, wo zwei Lkws nicht mehr aneinander vorbeikommen.“

„Werden von Deutschland besser bedient als vom Land OÖ“

Was lange Zeit dennoch irgendwie zu funktionieren schien, stößt jetzt an Grenzen. Denn die Wirtschaft im Bezirk Braunau boomt. Allein seit der Jahrtausendwende hat sich die Zahl der Unternehmen auf 6.300 verdoppelt. Hinzu kommt, dass die bayrischen Nachbarn den Braunauern mit dem Ausbau der A94 praktischen einen eigenen Zugang zum deutschen Autobahnnetz gebaut haben. Steidl: „Es schaut jetzt wirklich so aus, dass wir von der deutschen Regierung besser bedient werden als vom Land OÖ.“

„In Vergangenheit etwas stiefmütterlich behandelt“

Dass das Innviertel in der Vergangenheit etwas stiefmütterlich behandelt wurde, mag richtig sein, heißt es aus dem Büro von Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FPÖ). Man versuche allerdings, mit viel Tatkraft und Engagement das Innviertel „zukunftsfit“ zu machen. Aber gleichzeitig könnten viele große, umfangreiche und komplexe Projekte nicht von heute auf morgen umgesetzt werden.