Wenig Beute, aber großer Schaden: Die Dunkelziffer der Opferstockdiebe ist laut Polizei hoch. Denn die Kirchendiebe sind meistens in größeren Gebieten unterwegs, weit über Landesgrenzen hinaus.
Organisierte Gruppen
Um an das gesammelte Bargeld zu gelangen, treiben sie ihr Unwesen in unzähligen Kirchen und brechen Opferstöcke auf, sagt Rudolf Frühwirth, Leiter der Diebstahlsgruppe im Landeskriminalamt: „Es gibt wirklich organisierte Gruppierungen aus den Oststaaten, die sich speziell auf Kirchen und Opferstöcke spezialisieren.“
Das Aufbrechen der meist kleinen Opferstöcke wird jedoch in vielen Fällen als Einbruchsdiebstahl gewertet, so Frühwirth. Darauf stehen bis zu drei Jahre Haft. Wenn die Opferstöcke nicht regelmäßig entleert werden, könnten laut Polizei dort erhebliche Summen liegen.
Teilweise großer Schaden
Besonders groß ist der Schaden, wenn in Pfarren für Restaurierungs- und Umbauvorhaben Geld gesammelt wird. In diesen Gemeinden fehlen dann größere Beträge, genauso für Opferkerzen und sozial Bedürftige, so Michael Kraml, Sprecher der Diözese Linz: „Bei diesen Ofperstockdieben handelt es sich um sogenannte Fischer, die mit markierten Klebestreifen versuchen, das Geld wieder herauszuziehen. So ein Opferstock kann mit schrägen Metallplatten im Inneren ausgestattet werden. Somit ist schon ein mechanischer Zugriff nicht mehr gewährleistet. Und das ist auch eine der wirksamsten Maßnahmen.“

Oft kommt es aber gar nicht zu Anzeigen, weil die Diebstähle nicht sofort bemerkt werden, so die Polizei. Um Dieben auf die Schliche zu kommen, gibt es laut Kraml auch einen anderen Weg: „Beispielsweise kann man auch mit markierten Scheinen arbeiten. Der fehlt ja dann irgendwann und so weiß man, es wurde etwas entwendet. Und man muss Anzeige erstatten.“ Um sich vor Diebstählen zu schützen, entleeren mittlerweile aber ohnehin viele Pfarren ihre Opferstöcke mehrmals täglich.