Mehrere Sozialeinrichtungen und Kinderrechtsorganisationen – Caritas, Diakonie, Aktion Leben, SOS – orten dringenden Handlungsbedarf. Die Wünsche der SOS-Kinderdorf-Kinder sind bescheiden, obwohl die Mädchen und Buben meist einen Rucksack voller Sorgen mit sich herumtragen: Es geht um mehr Mitsprache, ums einfach nur Kind sein dürfen, um faire Chancen, so die Kritiker.
Vor dreißig Jahren hat die UNO die Kinderrechtskonvention beschlossen, die unter anderen das Recht auf Bildung enthält. „Bildung wird immer noch vererbt – wenn die Eltern es nicht schaffen, das Kind zu fördern wird das vom Bildungssystem kaum ausgeglichen“, sagte Gerhard Pohl, SOS-Kinderdorfleiter in Altmünster (Bezirk Gmunden) im Gespräch mit dem ORF OÖ.
Viele Übergriffe im Internet
Auch beim Thema Gewalt ortet Pohl Handlungsbedarf. Die psychische Gewalt gegenüber Kindern steige. Alarmierend sei auch die hohe Zahl an Übergriffen im Internet. „Da hilft nur Aufklärung – ich glaube, dass wir bei den sozialen Netzwerken relativ gut hinschauen muss – das ist sicher eine große Baustelle.“
Am 20. November 1989 verpflichtete sich die Staatengemeinschaft, Kindern eigene Rechte zuzugestehen. In 54 Artikeln der UNO-Kinderrechtskonvention wurden Minderjährigen auf der ganzen Welt Rechte auf Schutz, Versorgung und Mitbestimmung garantiert, so die Caritas. Bis auf die USA unterzeichneten alle Staaten die Kinderrechtskonvention; doch die Einhaltung der Kinderrechte sei „in keinem Land der Welt garantiert“.
Jedes fünfte Kind armutsgefährdet
In Österreich ist laut Caritas fast jedes fünfte Kind armutsgefährdet. Die Diakonie lenkte den Blick auf Kinder mit Behinderung und fordert anlässlich des Internationalen Tages der Kinderrechte ein Regierungsprogramm mit konkreten Maßnahmen, mit welchen die Rechte der Kinder umgesetzt werden.