Urne
Pixabay
Pixabay
Politik

Anrainer wehren sich gegen Waldfriedhof

In Reichenau im Mühlkreis (Bezirk Urfahr-Umgebung) stößt den Anrainern momentan das Projekt eines neuen Friedhofs sauer auf. Anrainer kritisieren, dass der Bürgermeister zwar zur Meinungsumfrage aufgerufen hätte, diese aber sehr dubios verlaufen sei.

Die Firma Paxnatura aus Salzburg plant zwischen Ortsrand und Burgruine Reichenau einen Waldfriedhof für Urnen. Bedarf dafür gibt es laut Anrainern aber nicht. Und sie kritisieren auch die Meinungsumfrage, zu der der Bürgermeister aufgerufen hat.

Bei dieser sei es sehr dubios zugegangen, heißt es von Seiten der Anrainer. Erst sei es nur um ein Stimmungsbild der Bürger gegangen, dann wurde daraus eine Abstimmung, für die der Bürgermeister eine Quote von 25% festgelegt hätte, damit das Thema im Gemeinderat behandelt wird, sagt Anrainerin Sara Gosner. Ihr Garten grenzt genau an den geplanten Friedhof. 271 Bürger seien zur Abstimmung am Sonntag gekommen. Aber für den Bürgermeister sei das zu wenig gewesen.

Anrainer glauben Projekt sei schon unter Dach und Fach

Denn dann „hat es geheißen wir brauchen 272 und es ist alles geschreddert worden, weil wir die Quote nicht erreicht haben. Auch die Beisitzerin hat gesagt, das kann nicht sein, ihr wolltet die Bürger um ihre Meinung fragen. Und dann auf einmal ist die Quote ausschlaggebend“, so Sara Gosner.

Stimmen seien teilweise nicht gezählt worden, und auch die Stimme eines nicht wahlberechtigten Asylwerbers sei hin- und hergeschoben worden – so die Anrainerin. Sie glaubt: „Dass das Projekt im Gemeinderat schon durchgewunken ist.“

Bürgermeister weist Vorwürfe zurück

Bürgermeister Hermann Reingruber von der ÖVP weist den Vorwurf der Intransparenz zurück: „Der Vorwurf ist auch nicht nachvollziehbar, da wir zur Abwicklung dieser Meinungsumfrage auch ganz bewusst Vertreter der Gegner eingebunden haben. Und es gibt auch ein Protokoll“, das auch von den Vertretern der Anrainer unterschrieben worden sei, so Bürgermeister Reingruber.

„Wir leben in einem Rechtsstaat und wenn man alles in Frage stellt, was an behördlichen Genehmigungen und Bewilligungen vorliegt, dann stellt man meiner Meinung nach sehr viel in Frage“, so der Bürgermeister. Der Gemeinderat wird seine Entscheidung zu dem Projekt in seiner Sitzung treffen. Der Ausgang sei laut Bürgermeister noch völlig offen – durchgewunken sei das Projekt laut ihm nicht.