Weihnachtliches Sujet mit Schnee und Geschenken
pixabay/PublicDomainPictures
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Chronik

Weihnachten alljährliche Schuldenfalle

Vor Weihnachten rücken auch die Warnungen vor der Schuldenfalle wieder in den Mittelpunkt. Jahr für Jahr verschuldeten sich viele Oberösterreicher, weil sie die steigenden Zinsen unterschätzten, so Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ).

Um sich die Weihnachtsgeschenke für Familie, Freunde und Bekannte leisten zu können, kaufen viele vor Weihnachten auf Pump ein oder gehen hochverzinste Ratengeschäfte ein. Welche Ausmaße die Zinsenfall annehmen kann, zeigt ein Beispiel der Schuldnerhilfe Oberösterreich. Sie berichtet von einem Mann, der ursprünglich einen Kredit in Höhe von 24.769 Euro aufgenommen hatte. Nach 15 Jahren habe sich der Schuldenstand – unter anderem durch anfallende Zinsen und Mahngebühren – auf 227.583.- Euro vervielfacht.

Deckelung von Zinsen und Inkassokosten

Für die Soziallandesrätin ist nicht nachvollziehbar, dass eine derartige Schuldenexplosion rechtlich zulässig ist. Sie fordert daher gemeinsam mit der Schuldnerberatung, dass die Verrechnung von Zinsen und Inkassokosten gedeckelt wird – auf maximal das Doppelte des ursprünglichen Betrages.

Tausende Beratungsgespräche

Seit 40 Jahren gibt es bereits die Schuldnerhilfe OÖ. Seither seien insgesamt knapp 32.000 Fälle bearbeitet worden, seit 1995 26.136 Konkursanträge. Allein im Vorjahr habe es 5.700 Beratungsgespräche, 2.100 Telefonberatungen und 1.582 Konkursanträge gegeben.