UNTERTAUSEND
ORF/Isabella Minniberger
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Kultur

Kunstschnäppchen von Attersee bis Moser

Noch vor der Eröffnung der Ausstellung „UNTERTAUSEND“ (Euro) Samstagabend in der Galerie Schloss Parz gibt es viele Anfragen von Kunstinteressierten. Die „Kunstschnäppchen“ von 37 renommierten und jungen Künstlern sind jedoch erst bei der Eröffnung zu erwerben.

Die Galerie in Grieskirchen will mit dieser Ausstellung zum einen ein jüngeres Publikum ansprechen, zum anderen aber auch langjährigen Kunstsammlern entgegenkommen. Und so hängen in den herrschaftlichen Räumen des Wasserschlosses Werke von berühmten, neben aufstrebenden Künstlern. Keine Arbeit kostet mehr als 1.000 Euro, so Galerist Laurenz Pöttinger im Gespräch mit dem ORF Oberösterreich.

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Annerose Riedl

Zwischen 260 und 999 Euro

Auf Auktionen und in Galerien müsste man vermutlich sonst wesentlich tiefer in die Tasche greifen, um „eine echte“ Lithografie von Hubert Schmalix oder Walter Vopava mit nach Hause nehmen zu können. Eine typisch „gekämmte“, abstrakte Arbeit von Jakob Gasteiger oder die leuchtend roten Gemälde von Maria Moser erhält man wohl auch kaum sonst wo unter eintausend Euro. Und so bewegen sich alle gezeigten Kunstwerke preislich zwischen 260 und 999 Euro. Es braucht vielleicht ein bisschen Mut, Kunst zu kaufen. „Investieren solle man jedoch immer nur in Arbeiten, die einem persönlich gut gefallen, berühren und mit denen man auch leben möchte“, so Laurenz Pöttinger, dessen persönliche Kunstleidenschaft vor vielen Jahren mit einem Werk von Hans Staudacher entfacht wurde.

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Christian Ludwig Attersee

Marmor, Seide, Ölfarben und Holz

Die präsentierten Arbeiten zeigen einen Querschnitt zeitgenössischen Kunstschaffens. Peter Niedertscheider, geboren 1972 in Lienz, hat die Meisterklasse bei Alfred Hrdlicka und der Biennale-Teilnehmerin Brigitte Kowanz an der Hochschule für angewandte Kunst absolviert. Von ihm sind quadratische Flachreliefe aus Carrara- und Untersberger Marmor ausgestellt. Der Chinese Chen Xi hat in Shanghai und Wien studiert. Er malt auf Seide und Papier. Fotorealistische Portraits in Öl auf Leinwand stammen von Markus Lehner. Standbilder aus Filmen dienen ihm als Sujets seiner dramatischen und emotionalen Malereien. Die Autodidaktin Annerose Riedl lebt in Brunnenthal bei Schärding. Typische Holzskulpturen hat die Landeskulturpreisträgerin beigesteuert. Von Manfred Hebenstreit werden Aquarelle gezeigt.

Suzanne Levesque, 1983 in Luxemburg geboren, verbindet eine enge Beziehung mit der Galerie Schloss Parz. 2017 realisierte sie eine geheimnisvoll anmutende Installation im Wassergraben des Schlosses. Inzwischen lebt sie in den USA und hat zwei Arbeiten auf Papier nach Österreich geschickt. Gunter Damisch (1958-2016) gehörte zur Künstlergruppe der „Neuen Wilden“. Linol- bzw Holzschnitte werden von ihm gezeigt. Robert Schusters bevorzugt Ölfarben für seine kraftvollen abstrakten Bilder auf Alubond. Die Künstlerin Assunta Abdel Azim Mohammed, 1993 in Klagenfurt geboren, hat bereits eine Reihe von Preisen gewonnen, sie steuert eine detailreich gearbeitete Strich-Ätzungen auf Büttenpapier bei.

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Markus Lehner
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Christian Bazant-Hegemark
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Peter Niedertscheider
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Robert Schuster
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Jakob Gasteiger
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Annerose Riedl
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Christian Ludwig Attersee
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Evalie Wagner

Wegwerfmaterial und Gold

Die bevorzugten Materialien der Künstler könnten nicht unterschiedlicher sein: Ulrich Weibel aus Ried im Traunkreis arbeitet auf Tetrapak–Verpackungen. Seine Werke findet man auch in der Albertina in Wien und in der Sammlung des Lentos Kunstmuseum Linz. Evalie Wagner, arbeitet mit Ölfarben und Gold auf Karton. Isa Steins Serie „Movers“ sind Tusche-Arbeiten auf handgeschöpftem Papier. Radierungen von Hans Hoffmann Ybbs, der 1962 das Künstlerzentrum Schloss Parz gegründet hatte sind genauso in der Ausstellung zu finden, wie Arbeiten von Matthias Claudius Aigner, Wolfgang Stifter, Mathias Kloser und Franz Josef Altenburg.

Freundschaftliche Geste der Künstler

Bereits 2017 startete man das Experiment, Originalarbeiten unter eintausend Euro anzubieten. Die Künstlerinnen und Künstler haben sich damals bereitwillig auf das erfolgreiche Experiment eingelassen, berichtet Galeristin Barbara Steininger-Wetzelmair. Nicht zuletzt deswegen, denn mit vielen Künstlern verbinde die Galerie eine jahrelange Zusammenarbeit.

Die Ausstellung „UNTERTAUSEND – Best Art Best Price“ ist bis 29. Dezember in Grieskirchen zu sehen. Geöffnet jeweils am Montag, Samstag und Sonntag.