Politik

Wirbel um Gemeindefusion in Eferding

Das Thema Gemeindefusion sorgt im Bezirk Eferding wieder einmal für Wirbel. Eine neu gegründete Bürgerinitiative hat laut eigenen Angaben bereits 400 Unterschriften gesammelt und fordert jetzt eine Volksbefragung.

Es ist ein politischer Dauerbrenner im Bezirk: Seit Jahren rücken die vier Gemeinden Eferding, Fraham, Pupping und Hinzenbach enger zusammen. Kooperation heißt das Schlagwort, auf das sich alle einigen können. Nimmt man allerdings das Wort Gemeindefusion in den Mund, gehen die Wogen hoch.

„Vielleicht das Beste für die Gemeinde“

Eine neue Bürgerinitiative versucht nun aber genau das wieder auf die Tagesordnung zu bringen. Bewusst aus der Bevölkerung heraus und abseits der Parteipolitik, wie Hannes Schweitzer von der Bürgerinitiative „Zukunft.Region.Eferding“ sagt: „Die Bürgermeister haben natürlich eine Funktion, für die sie gewählt wurden, sie müssen die Gemeindeinteressen vertreten. Und es wäre fast verräterisch, wenn er sagt, dass er die Gemeinde auflöst. Das kann er nicht machen, und das verstehen wir vollkommen. Es geht einfach darum, dass es trotzdem vielleicht das Beste für die Gemeinde wäre.“

„Bürger in 10.000-Einwohner-Gemeinde ist mehr wert“

Mitte November soll eine Informationsveranstaltung für die Bevölkerung stattfinden, bei der Experten des Landes erklären sollen, wie eine Gemeindefusion abläuft und was sie bringt. Rückendeckung gibt es bereits vom Eferdinger Bürgermeister Severin Mayr (ÖVP). Eine Fusion der vier Gemeinden zu einer großen Gemeinde mit mehr als 10.000 Einwohnern wäre aus seiner Sicht: „Sehr positiv. Ein Vorteil wäre zum Beispiel die Finanzkraft. Eine 10.000-Einwohner-Gemeinde hätte mehr finanzielle Mittel vom Bund, mehr Steuergelder. Man könnte sagen, dass ein Bürger in einer 10.000-Einwohner-Gemeinde mehr wert ist als in einer kleinen Gemeinde.“ Nach seiner Berechnung würde jedes Jahr eine Million Euro zusätzlich in den Bezirk Eferding fließen.

Fraham hält „gar nichts“ von Fusion

Aus der nach Eferding zweitgrößten der vier Gemeinden, Fraham, kommt Widerstand. Der Bürgermeister Harald Schick (SPÖ) hält von einer möglichen Gemeindefusion: „Gar nichts. Meine Bürger, besonders die älteren, sagen zu mir: Bürgermeister, du verkaufst dich eh nicht? Sie haben schon große Sorge, dass wir jetzt irgendwo in einen Verbund kommen, wo der Gemeindename vielleicht nicht mehr so populär wird, Fraham vielleicht nur mehr ein Ortsteil wird, oder kein Bürgermeister mehr in der Gemeinde da ist.“ Geht es nach den Vertretern der Bürgerinitiative soll die Bevölkerung über die Fusion entscheiden. Sie fordern, in einem Jahr eine Volksbefragung durchzuführen.