Polizeihubschrauber in Salzburg
ORF.at/Georg Hummer/Themenbild
ORF.at/Georg Hummer/Themenbild
Chronik

Kletterer verweigerten Heli-Bergung

Zwei deutsche Kletterer haben am Samstag im Höllengebirge im oberösterreichischen Salzkammergut drei Stunden lang über ein Dutzend Bergretter, Alpinpolizisten und die Besatzung eines Polizeihubschraubers auf Trab gehalten.

Die beiden wollten nach einer Nacht im Biwak wissen, welchen Weg sie nehmen sollten und baten die Einsatzkräfte um Rat. Eine Bergung mit dem Helikopter lehnte das Duo strikt ab.

Alpinpolizist Michael Gruber im ORF-Interview:

Die Kletterer waren sehr gut ausgestattet, allerdings dürfte die Nacht sehr kalt für sie gewesen sein. Sie haben die Hilfe abgelehnt, wollten nur Hilfe bei der Routenführung haben.

Wie die Bergrettung Ebensee in einer Aussendung berichtete, hatten die zwei Alpinisten gegen 7.00 Uhr den Notruf gewählt. Die Kletterer waren schon am Vortag im Bereich des Ebenseer Totenköpfls unterwegs, wo sie eine Tour absolvierten und anschließend biwakierten.

Fanden Ausstieg nicht

Die beiden planten, nach der Nacht auf das Feuerkogel-Plateau aufzusteigen, was sich in der Früh aber als schwierig und riskant herausstellte. „Sie konnten weder abseilen noch den heiklen und gefährlichen Ausstieg finden“, teilte die Bergrettung mit. Der Bereich liege zu dieser Jahreszeit immer im Schatten. Grasbänder und Schrofen seien nass und nur mit großem Risiko begehbar.

Helikopter musste wieder umkehren

Da es aus Sicht der Einsatzkräfte keinen sicheren weiterführenden Weg gab, wurde die Mannschaft des Polizeihubschraubers aus Linz hinzugezogen. Die Besatzung flog daraufhin zum Berg und konnte die beiden Deutschen bald lokalisieren. Allerdings ließen sich die beiden auch durch mehrere Telefonate nicht überreden, sich holen zu lassen. Die Retter gaben ihnen aber immerhin die richtige Route durch.

Unfallstelle
BMI Flugpolizei, Libelle Linz
Einsatzort im Höllengebirge

Der Einsatz wurde daraufhin beendet. Die zwei Kletterer stiegen trotz der ungünstigen Verhältnisse schließlich selbstständig weiter. Sie sind wohlauf ans Ziel gekommen und auch wieder hinunter, teilte die Polizei mit. Fälle wie dieser seien übrigens gar nicht so ungewöhnlich, so die Einsatzkräfte. Es komme öfter vor, dass Bergsteiger zwar Informationen, aber keine Hilfe wollen.