Richter mit Akten
ORF.at/Zita Klimek
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Chronik

Freund in Suizid getrieben – neuer Prozess

Weil sie ihren damaligen Freund in den Selbstmord getrieben haben soll, muss sich eine 31-jährige Innviertlerin jetzt erneut vor Gericht verantworten. Der Oberste Gerichtshof hat die ursprüngliche Verurteilung aufgehoben.

2015 soll das Drama begonnen haben: Ein Innviertler hatte sich in die Angeklagte verliebt – sie hat ihn glauben lassen, dass sie ihn auch liebt. Die Beschäftigungslose soll dem Toten so zwei Jahre lang Geld aus der Tasche gezogen haben. Dabei habe sie ihm immer wieder versichert, alles zurückzuzahlen – was nie passiert ist.

31-Jährige forderte immer mehr Geld

Der Innviertler opferte sein gesamtes Erspartes, lieh sich von Angehörigen und Freunden Geld, nahm Kredite auf und soll sogar bei der Feuerwehr, wo er Kassier gewesen ist, Geld aus der Kassa gestohlen haben. Und genau damit soll ihm die Angeklagte dann auch gedroht haben: den Diebstahl auffliegen zu lassen, wenn er ihr nicht weitere 500 Euro gibt. Daraufhin nahm sich der 30-jährige Innviertler das Leben.

Bei erstem Prozess zu 2,5 Jahren Haft verurteilt

Für die Staatsanwaltschaft stand fest, dass die Erpressung den Selbstmord zur Folge hatte. Das Schöffengericht verurteilte die Frau im September des Vorjahres zu 2,5 Jahren Haft – zehn Monate davon unbedingt. Für das Gericht lag eine versuchte schwere Erpressung vor. Am Mittwoch wird der Prozess am Landesgericht Ried nun erneut aufgerollt. Dem OGH hatten im ursprünglichen Urteil Teilbegründungen gefehlt.