Vom Müllproblem sind auch die heimischen Almen und ihre Viehwirtschaft betroffen, wenn Tiere den Müll fressen und sich dabei verletzen oder sogar sterben. Die oberösterreichische Landwirtschaftskammer und der Landesabfallverband fordern deshalb, gegen die steigenden Abfallmengen vorzugehen.
Abfallgesetz in Oberösterreich ändern
„Wir müssen das Bewusstsein für unachtsames Wegwerfen von Abfall in der Bevölkerung stärken und mehr auf Abfallvermeidung achten“, fordert Landwirtschaftskammerpräsidentin Michaela Langer-Weninger. Als erstes müsse daher das Abfallgesetz in Oberösterreich geändert werden.

Laut der derzeitigen gesetzlichen Regelung ist der Grundbesitzer dazu verpflichtet, den Müll auf seinen Feldern selbst zu entsorgen. „Warum aber soll der Landwirt die teils großen Mengen an Müll in seinem Feld selbst entsorgen, wenn er den Abfall nicht selbst verursacht hat“, so Langer–Weninger. In Zukunft sollen daher nicht mehr die Landwirte zur Verantwortung gezogen werden, sondern die Verursacher oder auch die Konzerne, so die Präsidentin.
Hauptproblem sind Einwegverpackungen
Allein drei Viertel des weggeworfenen Abfalls bestehe aus Einweggetränkeverpackungen, so der Vorsitzende des oberösterreichischen Landesabfallverbandes, Roland Wohlmuth. Dazu zählen vor allem Kunststoffflaschen und Dosen. Aus seiner Sicht müsse ein Pfandsystem eingeführt werden.
Mit Pfandsystem Recyclingziel erreichen
„Pfand ist sinnvoll: Es muss in ganz Österreich kommen, es muss für gewisse Fraktionen eingeführt werden und wenn wir Abfall vermeiden und auch ein Pfandsystem einführen, dann können wir mit diesem Maßnahmenpaket die von der EU verordnete Recyclingsammelquote bis 2030 erfüllen,“ so Wohlmuth.

Laut dem EU- Kreislaufwirtschaftspaket muss Österreich in den nächsten zehn Jahren, 90 Prozent Sammelquote bei den PET-Flaschen und 55 Prozent Recyclingquote bei Kunststoff erreichen. Derzeit liegt die Sammelquote für PET Flaschen bei zirka 76 Prozent, die Recyclingquote für Kunststoff bei rund 34 Prozent.