Am Freitagvormittag erreichte der Notruf die Polizei Leonding. Sie gab an, dass sie im Kürnbergwald wandern ist, sich jedoch im Bereich des Prinzensteigs derart verstiegen hat, dass sie trotz ihrer Erfahrenheit nicht mehr weiter kann. Die Information ging weiter an die Landeswarnzentrale. Diese alarmierte die Feuerwehr und Höhenrettergruppen.
Disponent konnte Frau lokalisieren
Der Disponent kontaktiert währenddessen die Frau am Handy, um das Ortungssystem „Advanced Mobile Location“ nutzen zu können. „Dies funktioniert jedoch nur dann, wenn der Anrufer zuvor selbst den Notruf gewählt hat“, erklärt Martin Burger, Leiter der Landeswarnzentrale, der an diesem Tag auch Dienst hatte. „Ich bat sie also, von ihrem Handy aus die Notrufnummer zu wählen und so nochmals mit mir Kontakt aufzunehmen“.
Das tat sie dann auch und eine Lokalisierung wurde möglich. „Dabei zwingt die Google-Software das Handy zur Standortübermittlung, welche aber nur durch eine autorisierte Leitstelle abgefragt werden kann“, so Burger weiter. Die Daten wurden dann an die Einsatzkräfte übermittelt.
Im Zuge des Gesprächs erzählte die 60-Jährige dem Disponenten auch, dass sie eine gute Wanderin sei, aber hier in eine etwas verzwickte Lage geraten ist. Sie habe vor kurzem erst ihren 60er gefeiert, worauf der Disponent zur Aufheiterung der Situation sich erkundigte, ob sie dazu nun nachträglich die Feuerwehr zum Wandern eingeladen habe.
Langer Anmarsch
Die Wilheringer und Edramsberger Einsatzkräfte erreichten die Frau bis Sichtkontakt, konnten aufgrund des Geländes jedoch nicht bis zu ihr vordringen. Die Alkovener und Axberger Höhenretter wählten zwei verschiedene Anmarschwege zur besagten Position. Unterstützung erhielt das Alkovener Team durch die Gemeinde Wilhering. Mit einem Unimog ging es – teils mit Mann und Material auf der Ladefläche – so weit als möglich in den Kürnbergwald hinein. Die letzten zweieinhalb Kilometer mussten jedoch alle Teams zu Fuß zur Dame vorrücken.
Glücklich und unverletzt
Glücklich, dass sie die Einsatzkräfte sie erreicht haben und augenscheinlich unverletzt wurde der Wanderin schließlich von den Einsatzkräfte aus der Notlage geholfen. Es wurde dazu ein Seilgeländer aufgebaut, um das steile Stück darüber überwinden zu können. Die weiteren ca. 40 m wurde sie am Seil gesichert von den Höhenrettern begleitet. Sie lud die Helfer zu einem Getränk und war happy, weiterwandern zu können. Ende gut, alles gut im Kürnbergwald.