Grüner Knollenblätterpilz
Karlheinz Meidinger
Karlheinz Meidinger
MEDIZIN

Experten warnen vor Pilzvergiftungen

Bereits zwei Menschen mussten heuer wegen einer Pilzvergiftung im Krankenhaus behandelt werden. Mediziner und Experten der Pilzberatung Linz warnen, sich beim Sammeln nicht zu überschätzen.

Wegen einer Pilzvergiftung musste bereits dieses Jahr ein Ehepaar ins Klinikum Schärding gebracht werden. Gerade in der Pilzsaison kann es öfters zu Verwechslungen mit giftigen Pilzen kommen, warnen Pilzberatungsstellen. Besonders der genießbare Wiesenchampignon wird mit giftigen Pilzen verwechselt.

Schwindel, Gleichgewichtsstörungen und Müdigkeit

Unter Umständen könne aber eine Pilzvergiftung sogar tödlich sein, wenn ihre Symptome nicht richtig erkannt werden, so der Mediziner Thomas Meindl vom Klinikum Schärding. „Die Symptomatik ist sehr unterschiedlich, das reicht von Müdigkeit, Übelkeit eventuell sogar schon Erbrechen bis zu Schwindel und Gleichgewichtsstörungen“, so Meindl.

Von links: Grüner Knollenblätterpilz, Gelber Knollenblätterpilz, Spitzhütiger Knollenblätterpilz
Karlheinz Meidinger
Von links: Grüner Knollenblätterpilz, Gelber Knollenblätterpilz, Spitzhütiger Knollenblätterpilz

Schwierige Diagnose wegen allgemeiner Symptome

Pilzvergiftung können auch zu Halluzinationen und Herz- Kreislaufbeschwerden führen, so Meindl. Weil die Symptome auch bei anderen Erkrankungen auftreten können, sei es schwierig eine Pilzvergiftung zu diagnostizieren, wenn der Patient keine Auskunft geben könne.

In Mitteleuropa zirka 3.000 bis 5.000 Pilzarten

Allein in Mitteleuropa seien zwischen 3.000 bis 5.000 Pilzarten bekannt, so Wilhelm von Zitzewitz von der Pilzberatung Linz. In Oberösterreich sei diese Zahl nicht besonders geringer. Auch in Oberösterreich gebe es darunter Arten, die tödlich sein können.

Grüner Knollenblätterpilz
Karlheinz Meidinger
Grüner Knollenblätterpilz

Knollenblätterpilz tödlich

„In Oberösterreich sind der grüne und der weiße Knollenblätterpilz tödlich“, so Zitzewitz. Die Gefahr bei diesen beiden Pilzsorten sei, dass dieses Gift sehr lange andauert bis es wirkt. Erst nach zwei bis drei Tagen treten die ersten Symptome auf, aber da könne es bereits zu spät sein, warnt Zitzewitz.

Bei Unsicherheit Pilzberatungsstelle aufsuchen

„Wenn sich Pilzsammler daher nicht sicher sind mit ihrem Fund, dann sollen sie unbedingt eine Pilzberatungsstelle aufsuchen“, so Zitzewatz. Immerhin hätten bereits mehr als 100 Pilzsammler das Angebot der Pilzberatungsstelle in Linz angenommen.