Schloss Hartheim
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Chronik

Unirektor warnt vor Radikalisierung

Mahnende Worte an Politik und Zivilgesellschaft gab es Dienstagabend bei der Gedenkfeier an die Opfer des NS-Regimes im Schloss Hartheim im Bezirk Eferding. Das Renaissance-Schloss war Schauplatz eines besonders grausamen Teils der NS-Tötungsmaschinerie.

30.000 Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung sind damals vom NS-Regime dort ermordet worden. Anlässlich der Gedenkfeier wurden Dienstagabend mahnende Worte an die Gesellschaft gerichtet.

Mahnende Worte an Gesellschaft

Der Festredner, Uni-Rektor Meinhard Lukas, warnte vor aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen, die dem Hass auf Andersdenkende wieder mehr Raum geben würden. Unser humanistisches Menschenbild gerate ins Rutschen – sei es durch Wortmeldungen – sogar von Spitzenpolitikern – oder durch Hasspostings im Internet: „Wir müssen uns der Fratze des Hasses mit aller Macht entgegenstellen. Dem Hassgefühl in uns selbst, dem Hass in der Gesellschaft, dem Hass auf Flüchtlinge, sozial Bedürftige, Andersdenkende, Politiker, Journalisten etc. Immer dann, wenn in der Vergangenheit der Hass zum Flächenbrand wurde, war es bereits zu spät. Stimulieren wir daher das Gewissen und nicht den Hass“, so Uni-Rektor Meinhard Lukas bei der Gedenkfeier in Schloss Hartheim.

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Landeshauptmann Thomas Stelzer bekannte sich zu einer, wie er sagte, Verantwortung ohne Schlussstrich. Man müsse sich mit den Geschehnissen in Hartheim auseinandersetzen und daraus lernen.