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Wirtschaft

Runtastic stellt Weichen für Zukunft

Der Fitness-App-Anbieter Runtastic mit Sitz in Pasching (Bezirk Linz-Land) stellt mit einer ganzen Reihe von Umstellungen die Weichen für die Zukunft: neuer Chef, straffere Struktur, neue App-Namen, neue Vorteile. Die adidas-Tochter bleibt aber eigenständige Marke.

Der neue Chef, der US-Amerikaner Scott Dunlap, treibt den Wandel voran. Er ist selbst begeisterter Ultraläufer und macht Tempo in Sachen Neuerungen. Neu sei etwa der künftige Markenauftritt mit neuem Design und adidas-Logo.

Computerschirm mit neuen Apps
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Die zwei populärsten Apps – Runtastic und Results – werden in adidas Running und adidas Training umbenannt. „Wir wollen mehr Menschen für Fitness und Sport begeistern – und wir haben uns gedacht, wenn wir also die beiden zusammenfügen, denke ich, bekommen wir das Beste aus beiden Welten.“

Chef Scott Dunlap
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Scott Dunlap

Fokus auf zwei Apps

Die Top-Apps sollen weiterentwickelt werden. Doch in der Laufcommunity sind die Wogen zuletzt hochgegangen, nachdem das Unternehmen die Webversion im August eingestellt hatte. Für Diskussionen sorgte auch, dass bei den Apps abgespeckt wird. Eingestellt wurden jene mit wenigen Usern, so Dunlap. Der Fokus liege auf zwei Apps, die weltweit so stark wie möglich ausgebaut werden.

Arbeitsplätze seien keine in Gefahr, hieß es. Die stärkere Vernetzung mit dem deutschen Sportriesen verschaffe den Nutzern einen direkten Zugang zu dessen Vorteilsprogramm. Da gebe es dann etwa kostenlose Kinokarten, Gratissporttickets, kostenlose Sportveranstaltungen und Schuhe und eine Reihe von Überraschungen, so Dunlap.

150 Millionen registrierte Nutzer

Das IT-Unternehmen aus Pasching will jedenfalls weiter wachsen. Der Gewinn soll nach einem durchwachsenen Ergebnis im Vorjahr gesteigert werden. Mit 150 Millionen registrierten Nutzern weltweit ist das Start-up ein Global Player bei Gesundheits- und Fitness-Apps.

Im Geschäftsbericht 2018 von adidas wurde die Marke Runtastic per Jahresende mit einem Wert von 31 Millionen Euro in der Bilanz geführt. Abschreibungen ergäben sich durch die neuen Namen nicht, sagte Dunlap.

Aushängeschild für erfolgreiches Start-up

Der Name Runtastic steht in Österreichs Wirtschaft stellvertretend für den erfolgreichen Aufbau eines Start-ups. Seit 2015 gehört die oberösterreichische Firma zur Gänze zum deutschen Sportartikelkonzern adidas. Der Verkauf um 220 Mio. Euro war einer der größten der heimischen Start-up-Szene.

Dunlap folgte heuer Runtastic-Mitgründer und Firmenlenker Florian Gschwandtner nach, nachdem sich Gschwandtner Ende 2018 aus dem Unternehmen zurückgezogen hatte. Gschwandtner hatte die App 2009 gemeinsam mit drei Studienkollegen entwickelt. 2013 übernahm der deutsche Medienkonzern Axel Springer 50,1 Prozent der Runtastic GmbH. Mitte 2015 schluckte der deutsche Sportartikelhersteller adidas Runtastic zur Gänze.