Justizanstalt Garsten Gefängnis von außen
Thomas Riha
Thomas Riha
Chronik

Entflohene Häftlinge ausgeforscht

Die Polizei hat die zwei Häftlinge, die vor fast drei Monaten aus der Justizanstalt Garsten ausgebrochen sind, ausforschen und festnehmen können. Das teilte die Landespolizeidirektion OÖ am Donnerstag mit.

Die Russen hatten in der Nacht auf den 28. Juni in ihrer gemeinsamen Zelle ein Loch in die Decke gekratzt und waren dann über den Dachboden zu einer Außenmauer gelangt. Über diese seilten sie sich aus einer Höhe von 14 Metern ab und flüchteten.

Seither arbeiteten Zielfahnder daran, die Männer, die wegen Raubdelikten noch bis Mai 2023 bzw. bis Februar 2027 einsitzen müssen, aufzuspüren. Sie lokalisierten sie in Wien, wo sie am Mittwoch mit Unterstützung des Sondereinsatzkommandos Cobra festgenommen wurden. Bei ihnen wurden eine Faustfeuerwaffe und zwei gefüllte Magazine sichergestellt. Auf Anordnung des Landesgerichts Steyr kamen die zwei zurück in die Justizanstalt Garsten. Dort werden sie getrennt voneinander und unter entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen untergebracht.

Zwei weitere gesuchte Russen ins Netz gegangen

Dabei gingen den Beamten nebenbei noch zwei weitere gesuchte russische Staatsangehörige ins Netz: Als Kriminalisten Ende August versuchten, mit möglichen Kontaktpersonen der Ausbrecher in einer Wiener Asylunterkunft Kontakt aufzunehmen, stießen sie auf einen 20-Jährigen, der aus der Justizanstalt Krems geflüchtet war und wegen mehrerer Raube noch drei Jahre abzusitzen hat, sowie einen 19-Jährigen, gegen den eine Festnahmeanordnung des Landesgerichts Wien bestand.

Gebäudesicherheit war nicht optimal

Die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der NEOS-Abgeordneten Irmgard Griss an Justizminister Clemens Jabloner hat erst kürzlich Hintergründe zu der Flucht offengelegt: Durch Denkmalschutzauflagen soll die Außensicherung der Justizanstalt nicht optimal gewesen sein und habe „eine Entweichung begünstigt“. Mittlerweile wurde jedoch „nachgerüstet“.