Eine Dame in Ternberg (Bezirk Steyr-Land) war Ende Juni an einem Freitagabend in einer Notsituation: Eine Badezimmerarmatur war gebrochen und das ganze Bad überschwemmt. Schnelle Hilfe tat not und die Frau, die sich aufgrund eines Gipsbeines nur eingeschränkt im Haus bewegen konnte, suchte im Internet nach der Rufnummer einer Installationsfirma in Steyr.
Keine Hilfe – aber Rechnung über 576 Euro
Ein Herr Moritz meldete sich und nach 30 Minuten war der angebliche Fachmann da. Doch helfen konnte er nicht wirklich und gab der Kundin nach nur fünf bis zehn Minuten Begutachtung des Schadens den Rat, doch einen „richtigen“ Installateur zu rufen. Er sei nur ein Notdienst und könne da nichts machen. Allerdings präsentierte der Mann eine Rechnung über 576 Euro.
Internetseite des Installateurs war „gehackt“
Die Frau fiel aus allen Wolken, zahlte aber zähneknirschend. Später erfuhr sie, dass sie einem Betrüger aufgesessen war. Die Nummer, die sie angerufen hatte, war gar nicht die des auf der Internet-Seite angegebenen Steyrer Installateurs gewesen. Die Seite war gehackt worden und die Nummer führte direkt zu dem falschen Notdienst.
Betrüger nur schwer zu fassen
Immer öfter sind Branchenvertreter in Handwerksberufen mit solchen Fällen konfrontiert. Betrügerische Scheinfirmen hacken die Homepages von seriösen Unternehmen, übernehmen Notaufträge und stellen überhöhte Rechnungen. Die Betrüger zu schnappen, sei aber schwer, so auch die Exekutiv, denn die gefälschten Seiten würden meist über ausländische Server laufen und immer nur kurz online sein. So sei eine Nachverfolgung beinahe unmöglich.
Wirtschaftskammer informiert verstärkt
Die Wirtschaftskammer startet aufgrund der steigenden Zahl der Betrugsfälle eine Informationsoffensive. Neben zahlreichen Broschüren die bei den Handwerksbetrieben aufliegen, hat die Wirtschaftskammer die wichtigsten Warnhinweise auch auf ihrer eigenen Homepage zusammengefasst.