Mit dem vorläufigen Klimaplan würde es für Österreich bis 2030 mehr als zehn Milliarden Euro Strafzahlungen geben, so Anschober. Für Oberösterreich rechnet er mit etwa 330 Millionen Euro Strafzahlungen. „Das ist aber eine grobe Schätzung, weil wir nicht wissen, was Emissionszertifikate in fünf oder in zehn Jahren kosten.“ Es könne auch teurer werden.
Klimaforscher: Steuerreform mit Umweltfokus
Um die Pariser Klimaschutzziele zu erreichen, sind laut Klimaforscher Gottfried Kirchengast vom Wegener Institut für Klima an der Uni Graz mehrere Maßnahmen unausweichlich. Im Mittelpunkt stehe eine sozial-, wirtschaftlich- und umweltgerechte Steuerreform, „weil die vieles ermöglicht, was dann Richtung Klimaschutz wirksamer geht“, so Kirchengast. In der Innovationspolitik müsse Kreislaufwirtschaft in den Fokus rücken. Auch in den Bereichen Verkehr und Energie müsse es Maßnahmen geben, wie etwa ein Verbot von Neuzulassungen von Fahrzeugen mit fossilem Treibstoff. Ein weiterer großer Punkt sei der Bereich Konsum: Es gelte verstärkt auf Lebensmittel zu setzen, deren Produktion wenig Emissionen verursacht.
Emissionen steigen in OÖ überdurchschnittlich
Eine Nachbesserung des Klimaplans ist auch für Kirchengast alternativlos. Ansonsten müsse Österreich Emissionszertifikate in Milliardenhöhe nachkaufen. In Oberösterreich stiegen die Emissionen von Treibhausgas zwischen 1990 und 2017 um knapp sieben Prozent. Im Durchschnitt sind im selben Zeitraum europaweit die Kohlendioxidemissionen um 20 Prozent gesunken.