Politik

SPÖ will mehr Öffis

Die SPÖ in Oberösterreich hat jetzt ihre Ideen und Vorhaben für eine Verkehrsoffensive in Oberösterreich präsentiert. Im Mittelpunkt steht dabei auch bei der SPÖ die Verlagerung auf den öffentlichen Verkehr.

Wirklich neu sind die Ideen und Forderungen der SPÖ in Oberösterreich nicht, aber deswegen nicht weniger aktuell. Zum einen will die Partei eine deutliche Verbilligung bei der Nutzung von Bus, Bahn oder Straßenbahn. SPÖ Chefin Birgit Gerstorfer will ein Klimaticket, in einer Form wie es auch die Grünen seit Jahren schon fordern. „Ein eins-zwei-drei-Klimaticket – ein Euro pro Tag um die Öffis im Bundesland nutzen zu können, zwei Euro für drei Bundesländer und drei Euro für ganz Österreich“.

300 Millionen Euro für Klimafonds

Mit 300 Millionen will die SPÖ den bundesweiten Klimafonds bestücken und so 150.000 Klimatickets finanzieren. Dass mit ein, zwei, und drei Euro-Tickets die Kosten für die Verkehrsbetriebe nicht zu decken sein werden, weiß die SPÖ, aber auch der Straßenverkehr sei nicht kostendeckend darzustellen, rechnet man tatsächlich alle Faktoren ein, sagt der frühere Verkehrsminister und jetzige rote Spitzenkandidat für die Nationalratswahl in Oberösterreich Alois Stöger, im Interview mit ORF-Redakteur Gernot Ecker. Stöger will vor allem die Nebenbahnen elektrifizieren, sie so attraktiver machen und CO2 einsparen.

Stöger nennt vor allem die Mühlkreis- und die Summerauerbahn. Bei letzterer wurde schon beim Bau der Mühlviertler Schnellstraße 2009 versprochen, die Bahn gleichzeitig bis zur Fertigstellung der S10 zu modernisieren. Aber: Der Ausbau der Bahn sei politisch sehr schwierig gewesen, „wir haben sehr viel investiert, gerade in den Jahren 2009 bis 2015 – im ersten Schwerpunkt auf der Westbahnstrecke“. Es habe zwar immer ein Konzept gegeben, in welchem die Summerauerbahn drinnen gewesen sei – „aber das ist wieder bei Budgetmaßnahmen zurückgestellt worden und jetzt geht es darum eine Verbesserung zustande zu bringen“.

Öffi-Ausbau in Linz dringend nötig

In Linz gesteht Bürgermeister Klaus Luger ein, dass man im öffentlichen Verkehr derzeit nicht viel weiterkomme. Man warte auf Finanzierungen, Entscheidungen und anderes. Umso dringender sei der Öffi-Ausbau in den nächsten Jahren, vor allem im Süden der Stadt. Luger will eine weitere Straßenbahnverlängerung im Bereich Ebelsberg und Pichling gleichzeitig mit dem vierspurigen Ausbau der Westbahn, denn die meisten Pendler würden aus dieser Richtung und aus dem niederösterreichischen Grenzraum nach Linz kommen.

Und was die geplante Ostumfahrung von Linz anlangt, sagt Luger, „bevor nicht konkrete Maßnahmen für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs, für Schnellbahnen, Autobus Initiativen in Linz beschlossen sind, keine Weiterarbeit an der Ostumfahrung, denn – es glaubt uns niemand, wenn wir im öffentlichen Verkehr nichts zustande bringen, dass wir schon das nächste Straßenbauprojekt in Auftrag geben, davon halt ich nichts“. Verhandlungen darüber will Luger mit dem Land so bald wie möglich aufnehmen.