Schild: Baden verboten!
laumat.at/Matthias Lauber
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Chronik

Wieder schwerer Unfall beim Traunfall

Beim Traunfall in Roitham (Bezirk Gmunden) hat es erneut einen schweren Unfall gegeben. Eine 68-jährige Mühlviertlerin kam bei einer geführten Tauchtour fast ums Leben. Die Frau geriet unter Wasser unter einen Felsen und war minutenlang eingeklemmt.

Etwa drei Minuten lang war die Frau im Wasser mit einem Fuß und einer Tauchflosse unter dem Felsen eingeklemmt, ehe sie befreit werden konnte. Die Mühlviertlerin und ihr 40-jähriger Sohn waren Teil einer sechsköpfigen Tauchgruppe, die mit einem Guide beim Traunfall schnorcheln war. Laut Polizei war die Gruppe im Bereich des Kraftwerksüberlaufs unterwegs, dort fließt das Wasser deutlich schneller, was der 68-Jährigen zum Verhängnis wurde.

Sohn musste eigene Mutter wiederbeleben

Der Leiter des Tauchgangs bemerkte laut Polizei zuerst, dass die Frau unter dem Felsen eingeklemmt war. Er versuchte sie zu befreien, scheiterte zunächst, konnte die Frau aber dann mit vereinten Kräften aus dem Wasser holen. Der Sohn belebte seine Mutter erfolgreich wieder. Ein Notarzthubschrauber brachte die 68-Jährige ins Krankenhaus nach Vöcklabruck.

Horst Dauerböck, Sohn der Betroffenen, im ORF-Interview:

Der Tauchausflug war eigentlich ein Geschenk an seine Mutter, schildert der Sohn später gegenüber Radio Oberösterreich. Der Mühlviertler wurde bei dem Tauchgang in dem gefährlichen Bereich des Kraftwerksüberlaufs gegen mehrere Felsen geschleudert. Er zog sich einen Rippenbruch zu, auch am Knie und am Oberschenkel verletzte er sich.

Sohn erhebt schwere Vorwürfe gegen Tauchschule

Laut dem Sohn der Mühlviertlerin hätte der Tauchgang niemals in den gefährlichen Bereich des Kraftwerküberlaufs führen dürfen. Horst Dauerböck ist deshalb stinksauer auf den Tauchguide, der die sechsköpfige Gruppe anführte, in der er und seine Mutter waren. Der Inhaber der betroffenen Tauchschule, wollte gegenüber dem ORF dazu keine Stellungnahme abgeben. Man ließe den Fall klären, heißt es nur. Laut Polizei wird gegen den Tauchlehrer wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.

Bade- und Tauchverbot unterhalb des Kraftwerks

Die Polizei verweist auf das bestehende Bade- und Tauchverbot unterhalb des Traunfallkraftwerks. Durch das Kraftwerk fließt das Wasser mitunter erheblich schneller, binnen Sekunden kann es zur großen Gefahr werden. Der Sohn erhebt gegenüber Radio Oberösterreich schwere Vorwürfe gegen die Tauchschule, der Leiter des Tauchgangs habe die Gruppe ins gefährliche Wasser geführt. Dass dort ein Bade- und Tauchverbot besteht, sei erst im Nachhinein klar geworden, so der Sohn. Es war der dritte schwere Unfall beim Traunfall binnen eineinhalb Monaten.