Polizeiauto
ORF.at/Lukas Krummholz
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Chronik

265 Bettler in Zeltlagern aufgegriffen

265 Menschen sind heuer bereits in als illegal eingestuften Zeltlagern in Linz von den Behörden aufgegriffen worden. Im gesamten vergangenen Jahr waren es 160. Meist sind es Bettler aus Rumänien die die Lager bewohnen.

Graffitis an den Wänden, Lärm durch starken Verkehr und stechender Geruch – kein Ort an dem man sich daheim fühlt: Für 40 Menschen, darunter neun Kinder und drei Babys, war das jedoch Alltag. Sie lebten in Matratzenlagern im Bereich der Unterführung Wiener Straße und Oberfeldstraße in Linz. Anfang August wurde dieses Lager und ein weiteres vom städtischen Erhebungsdienst geräumt, auch weil Ordnungsdienst und Polizei zuletzt häufiger Ausschau nach derartigen Lagern hielten.

„Eingreifen durch Hilfsorganisationen schwierig“

Das direkte Eingreifen durch Hilfsorganisationen entpuppe sich aber oft als schwierig, so der Linzer Sicherheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ): „Die rechtlichen Voraussetzungen hierfür sind in Österreich sehr, sehr schwierig. Wir sind im stetigen Kontakt mit dem Jugendamt, aber auch denen sind großteils die Hände gebunden.“ Weil es sich zumeist um Rumänen handle, so Raml. Laut dem Geschäftsführer des Ordnungsdienstes, Mario Gubesch, werden dieselben Menschen eines geräumten Lagers wenig später in einem neuen Lager woanders angetroffen.

„Solange es lukrativ ist, werden sie bleiben“

Die Rumänen erhoffen sich hierzulande mehr Geld durch Betteln als anderswo, so Gubesch: „Solange es für sie eine Einnahmequelle und lukrativ ist, werden sie auch in Linz bleiben.“ Die Menschen die in diesen Lagern in größter Armut leben, seien oft an organisierte Bettlerbanden gebunden, so Gubesch. Vor allem für die Kinder sei es ein schwerer Start ins Leben.