Symbolfoto: belgischer Schäferhund
ORF OÖ _ Symbolfoto
ORF OÖ _ Symbolfoto
Chronik

Hund in Box verhungert und verdurstet

Ein unglaublicher Fall von Tierquälerei ist jetzt aufgekommen: Fast zwei Monate lang hielt ein Paar aus dem Bezirk Linz-Land einen belgischen Schäferhund in einer kleinen Box. Das zwei Jahre alte Tier wurde im engen Käfig eingepfercht, verhungerte und verdurstete.

Anfang Juni begannen die Qualen für den Hund. Eine 29-Jährige und ihr 33-jähriger Freund stellten eine 50 Zentimeter hohe Box in ihre Wohnung, wo das Tier auf gerade einmal 50 mal 90 Zentimetern eingepfercht war. Der Hund wurde nicht nur in den Käfig eingesperrt, das Paar gab dem Tier auch weder zu fressen noch zu trinken.

Polizeisprecher Michael Babl im ORF-Interview:

Das Ehepaar soll den Hund zu Tode gequält haben. Die Frau ging dann selbst zur Polizei.

Qualvoll verendet

Unter unvorstellbaren Qualen verendete der Vierbeiner schließlich Ende Juli in seiner Box. Zwei Tage später packte der Mann den toten Hund in eine Decke. Die 29-Jährige half ihm dabei den leblosen Körper von der Wohnung in ihr Auto zu tragen. Gemeinsam vergruben sie den Hund in Pucking in einer Wiese.

Loch in dem der zu Tode gequälte Hund vergraben wurde
ORF OÖ
Auf dieser Wiese in Pucking wurde der tote Hund vergraben

Bis zu zwei Jahre Haft

Ganz kalt gelassen haben dürfte die Frau diese unglaubliche Tierquälerei dann doch nicht, denn sie hat jetzt der Polizei den Sachverhalt geschildert. Nach ihrer Vernehmung ging sie mit den Beamten zu jenem Ort, an dem der Hund vergraben worden war und grub ihn wieder aus. Schließlich brachte sie ihn nach Ansfelden zum Tierverwertungscontainer. Tierquälerei kann in Österreich mit bis zu zwei Jahren Gefängnis bestraft werden.

Tierärztin vermutet Nierenversagen

Dass der Hund tatsächlich seit Anfang Juni weder Futter noch Wasser bekommen und bis Ende Juli überlebt hat, ist aus veterinär-medizinischer Sicht unwahrscheinlich. Länger als zwei Wochen halte ein Hund ohne Flüssigkeit kaum durch, sagt Tierärztin Julia Hitzinger von der Tierklinik Sattledt. Das Tier trockne aus. Laut der Expertin ist das Tier vermutlich von innen vergiftet, da die Nieren aufgehört haben zu arbeiten.