Wirtschaft

Breitbandoffensive für ländliche Regionen

So manche ländliche Region fühlt sich trotz jahrelanger Breitbandoffensiven immer noch im Stich gelassen. Für private Anbieter von digitalen Netzen war der urbane Markt attraktiver. Nun will das Land den Netzausbau in entlegenen Gebieten forcieren.

Auch bevölkerungsschwache Gebiete verlangen nach schnellen Anschlüssen – etwa die Gemeinde Lambrechten (Bezirk Ried im Innkreis). Der Glasfaserausbau wird in Gemeinden wie Lambrechten durch die vom Land gegründete Breitbandgesellschaft Fiber Service Oberösterreich mit Landesmitteln umgesetzt.

Voraussetzung dafür ist eine breite Unterstützung des Projekts durch Klein- und Mittelbetriebe sowie die Bevölkerung, denn neben der Anschlussgebühr von gut 300 Euro kostet schnelles Internet 40 Euro pro Monat.

Datenmenge verdoppelt sich jährlich

Auch wenn drei Viertel der Bevölkerung angeben, mit der momentanen Geschwindigkeit ihres Internets zufrieden zu sein, so herrsche dennoch dringender Handelsbedarf, weil sich die Datenmenge jährlich verdopple.

Bereits 282 Gemeinden digitalisiert

Das Land Oberösterreich habe deshalb deutlich tiefer als alle anderen Bundesländer in den Breitband-Fördertopf des Bundes gegriffen, so Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP). Konkret seien 160 Millionen Euro nach Oberösterreich geflossen. Bisher seien 282 Gemeinden digitalisiert worden – ein Ausbaugrad von 60 Prozent, so Achleitner.

„In den urbanen Räumen regelt das der Markt. In den Räumen darüber hinaus haben wir ein Fördermodell mit Bund und Land und jetzt haben wir über die Fiber Service Oberösterreich 100 Millionen Euro zur Verfügung, damit wir im ländlichen Bereich ausbauen“, so Achleitner.

5G und Glasfaser – kein Widerspruch

Der neue 5G-Standard und die Glasfaser-Technologie seien kein Widerspruch, im Gegenteil, so Achleitner. Man brauche etwa Glasfaseranschlüsse für Sendemasten mit 5G. Unternehmen mit Ideen für neue 5G-Geschäftsmodelle werden ab sofort vom Land gefördert.