Untersuchung mit einem Stetoskop aufgenommen am Donnerstag, 22. August 2013, (gestellte Szene).
APA/HELMUT FOHRINGER
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Chronik

Missbrauchsvorwürfe gegen Arzt: 95 Opfer

Die Missbrauchsvorwürfe gegen einen Arzt aus dem Salzkammergut, der minderjährige Patienten sexuell missbraucht haben soll, weiten sich stark aus. Derzeit seien 95 Opfer namentlich bekannt, wie die Staatsanwaltschaft Wels gegenüber dem ORF bestätigte.

Die Übergriffe hätten bei intimen Untersuchungen der bis zu 14 Jahre alten Buben stattgefunden. Ein Gutachten bescheinige dem Mediziner Zurechnungsfähigkeit, so Staatsanwaltschaftssprecherin Silke Enzlmüller. Die Anklagebehörde habe aber noch weitere Sachverständigenexpertisen in Auftrag gegeben: So gilt es zu klären, ob etwaige Folgeschäden bei den Opfern entstanden sind – aktuell stehe das bei vier Buben im Raum.

Missbrauchsvorwürfe gegen Arzt: 95 Opfer

Die Missbrauchsvorwürfe gegen einen Arzt aus dem Salzkammergut, der minderjährige Patienten sexuell missbraucht haben soll, weiten sich stark aus. Derzeit seien 95 Opfer namentlich bekannt, wie die Staatsanwaltschaft Wels gegenüber dem ORF bestätigte.

Strafrahmen könnte sich auf 15 Jahre erhöhen

Schwere Folgeschäden würden den Strafrahmen von zehn auf 15 Jahre erhöhen. Mittlerweile sei auch ein Gutachten eingelangt, das der Verantwortung des Beschuldigten, die „Behandlungen“ seien medizinisch indiziert gewesen, widerspricht. Denn der Arzt behaupte, diese „Behandlungen“ seien aus fachlicher Sicht nötig gewesen. Anfangs sei er nicht geständig gewesen, sondern begründete seine Handlungen mit medizinischen Notwendigkeiten. Inzwischen soll der Arzt teilweise geständig sein, so Enzlmüller.

Übergriffe reichen bis zum Jahr 2000 zurück

Die mutmaßlichen Übergriffe sollen bis zum Jahr 2000 zurückreichen. 71 mögliche Opfer wurden bereits von der Polizei befragt. Der Verdächtige ist seit Ende Jänner in Wels in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen werden sich zumindest bis Ende August hinziehen. Ob es noch weitere Opfer gibt, könne man derzeit weder annehmen noch ausschließen, hieß es bei der Staatsanwaltschaft.